Ingolstadt
Einen Monat Tumult

Das dritte Jugendkultur-Festival bietet einen Querschnitt durch die Ingolstädter Szenen – Heute Vollmondfeuer auf der Donaubühne

30.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Sorgen für Tumult: Einige der Organisatoren formierten sich vor dem Schriftzug des Festivals zum Gruppenbild – Bernhard Mayerhofer (von links), Alexandra Degmaier, Gudrun Rihl, Viktoria Haderer, Matthias Neuburger, Verena Gutsche und Katharina Wagner - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Auch in diesem Jahr wird der Juli in Ingolstadt wieder ganz im Zeichen der Jugendkultur stehen: Das dritte Tumult-Festival steht an. Wieder teilt sich das Festival in mehrere Veranstaltungen, bei denen Musikfreunde genauso auf ihre Kosten kommen, wie Trendsportler, Theaterspieler und andere Künstler.

„Dabei verbinden sich bestehende Projekte Ingolstädter Initiativen und Kulturinstitutionen mit Aktiven aus der freien Jugendszene zu neuen Ausdrucksformen“, erklärt Andreas Utz, Vorsitzender des Stadtjugendrings. Beteiligt am Programm sind unter anderem der Verein Künstler an die Schulen, die Kunst und Kulturbastei, der Stadtteiltreff Piusviertel, die Jazzfreunde, die Stiftung Jugend fragt, das Jugendtrendsportzentrum und das Kulturzentrum neun sowie andere Organisationen und Initiativen. Entsprechend bunt ist das Angebot. Der städtische Kulturreferent Gabriel Engert betont, „dass die Ingolstädter Jugendkultur sehr lebendig ist“. Mit vielen positiven Auswirkungen auf die Stadt. „Es liegt auf der Hand, dass die Teilnahme an künstlerischen Projekten soziale und emotionale Fähigkeiten vermittelt und interkulturelle Brücken baut – über soziale Unterschiede und Sprachbarrieren hinweg.“

Die sogenannte Donaumeile mit Surfcamp und Tagtraum-Bar am Sommertraum vergangenes Wochenende stand bereits unter dem Schirm des Tumult-Festivals, so wie auch das in Ingolstadt und weit darüber hinaus schon lange etablierte Graffiti-Treffen in Unsernherrn (siehe Artikel oben). Heute Abend geht ab 21 Uhr das Tumult-Festival mit dem Vollmondfeuer auf der Donaubühne weiter. Gezeigt wird Feuerjonglage vor der Kulisse des Neuen Schlosses, beschienen vom Vollmondlicht. An gleicher Stelle wird am Samstag, 4. Juli, ab 14 Uhr der HipHop- und Breakdance-Wettbewerb „Waterflow“ stattfinden. Erwartet werden 70 Tänzer und wieder mehrere hundert Zuschauer. Falls es regnet, werden die Tänzer in die Fronte 79 umziehen. Am Sonntag, 5. Juli, von 10 bis 17 Uhr, sowie am Samstag, 11. Juli, von 10 bis 13 Uhr sind junge Musiker zu einem Street Marching Band Workshop in die Harderbastei eingeladen. „Im Vordergrund steht der Spaß und Spielen ohne Noten“, heißt es in der Ankündigung. Beim Bürgerfest vom 10. bis 12. Juli wird die neu formierte Band dann durch die Straßen ziehen.

Am Samstag, 11. Juli, findet eine ganze Reihe von Veranstaltungen statt. Während bei der Grand Schmierage in Unsernherrn vor allem Profis tätig waren, bietet sich bei der Petite Schmierage ab 14 Uhr am Donaumeilen-Nordufer auch Nachwuchssprayern die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Auf dem Spielplatz neben dem Stadtteiltreff im Piusviertel (Pfitznerstraße 19a) zeigt die Parkourgruppe unter der Leitung von Robert Rudi ihr Können. Von 10 bis 13 Uhr verraten die Könner beim Parkour-Workshop ihre besten Tricks. Am Samstag, 11. Juli, ab 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 12. Juli, ab 18 Uhr kommt im Stadttheater „The Grand Café Europa“ zur Aufführung. Insgesamt 80 Jugendliche aus Ingolstädter Schulen, dem Caritas-Zentrum St. Vinzens, Auszubildende und Gäste aus den Ingostädter Partnerstädten Murska Sobota, Györ und Carrara haben mit professionellen Helfern – wie auch schon berichtet – einen rasanten Theaterabend erarbeitet.

Am Bürgerfestsonntag, 12. Juli, sind von 11 bis 14 Uhr im Skulpturenpark hinter dem Museum für Konkrete Kunst die Jazzbands der Ingolstädter Schulen zu hören. Das Wochenende 18. und 19. Juli steht dann im Zeichen einer noch recht jungen Szene in Ingolstadt, die aber schon eine Menge Anhänger hat: Stuntscooter. In und um das Jugendtrendsportzentrum der Halle neun werden Könner zeigen, welche Tricks sich mit den kleinen Rollern anstellen lassen. In verschiedenen Kategorien werden sie beim Tumult Scootercontest gegeneinander antreten. Mit dem ganz aktuellen Thema „Flucht und Flüchtlinge in Ingolstadt“ haben sich Jugendliche in den vergangenen Wochen beschäftigt und dazu Poster, Collagen, Gedichte, Videos, Sketche und Lieder entwickelt. Das Ergebnis wird am Freitag, 24. Juli, ab 11 Uhr unter dem Titel „Flucht!“ in der Fronte 79 präsentiert. Geplant ist auch ein Gastvortrag zum Thema.

Tags darauf, am Samstag, 25. Juli, feiert sich ab 14 Uhr die „Hip-Hop-Jugendkultur in ihrer ganzen Breite“, wie es im Programm heißt, beim Halfpipe Jam in und um die Fronte 79. Angekündigt sind Musikacts, Breakdance, Graffiti, Trendsport in der Halfpipe und daneben sowie ein großes Barbecue. Am Abend lohnt es sich für Reggea-Freunde, in die Halle neun umzuziehen. Dort steigt das erste Up! Up! Reggae-Festival. Ab 19 Uhr treten hier Genregrößen wie Passfire, Iriepathie sowie die Lokalmatadore von Ras Dashan auf. Bereits ab 15 Uhr gibt es auch hier ein Programm auf der Freifläche hinter der „neun“ mit Essens- und Kreativständen. In der Trendsporthalle sind unter anderem Parkour- und Yoga-Kurse und ein Skater-Contest geboten. Ab 17 Uhr wird der Sieger des ersten Tagtraum-Speed-Boulder-Pokals ermittelt. Wiederum in der Fronte geht es am Sonntag, 26. Juli, ab 15 Uhr weiter. Dort steht das Tanztheater „Schnelle Füße, rascher Mut . . .“ auf dem Programm. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben eine Inszenierung entwickelt, die die Zuschauer bei freiem Eintritt in „neue und fremde Welten“ mitnehmen will. Zum Tumult-Festival gehört auch in diesem Jahr die große Schulabschlussparty „Klenze 15“ am 31. Juli ab 10 Uhr im Klenzepark und das Taktraumfestival, das heuer am 31. Juli und 1. August im Reduit Tilly stattfindet.

Dann ist der Ingolstädter Jugendkulturmonat zu Ende. Er schließt, wie er begonnen hat, mit dem Vollmond und der dazugehörigen Feuerjonglage auf der Donaubühne.

Weitere Informationen zum Programm sowie über Eintrittspreise und Anmeldungen gibt es im Internet unter www.tumultfestival.de