Einen echten Top-Favoriten gibt es eigentlich nicht

22.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

Schießt jetzt für Erlangen seine Tore: Peter Heyer (links) kommt von Bamberg. Rechts im Bild Sebastian Barth (bis Juni beim TSV Großbardorf, nun bei der U23 von Eintracht Frankfurt). - Foto: Horling

Schweinfurt (mih) Die Fußball-Bayernliga startet am frühen Samstagabend in der Grünen Au in die neue Saison, wenn zum 100. Vereinsgeburtstag Bayern Hof im Schlagerderby den Neuling Schweinfurt 05 erwartet. Mit mehreren tausend Zuschauern wird gerechnet. Somit präsentiert sich die Fußball-Bayernliga diese Saison wieder mit 18 statt 19 Mannschaften. Der Würzburger FV, Schweinfurt 05, Heimstetten und der Freie TuS Regensburg als Aufsteiger und Eintracht Bamberg als Absteiger ersetzen den FC Memmingen (aufgestiegen) sowie Bad Kötzting, Thannhausen, Ansbach, Memmelsdorf und Frohnlach (abgestiegen).

Die Frage nach den Meisterschaftsfavoriten lässt keine leichten Antworten zu. Hachings U23 hat einige Stammkräfte verloren, setzt auf neun eigene Junioren. Harry Deutinger löste Alfred Ruthe als Trainer ab. Bei Seligenporten regiert weiter der legendäre Karsten Wettberg, Neuzugänge kamen bei kaum nennenswerten Abgängen aus Neumarkt und von Absteiger Ansbach. In Rain arbeitet Coach Kurt Kowarz schon längere Zeit, unter vielen Abgängen ist aber auch der starke Stürmer Srdan Stevanovic oder Tobias Heikenwälder, der sich den Memmingern anschloss.
 

Ingolstadt II als Unterbau des Zweitliga-Rückkehrers bekam Michael Wenczel und Ersin Demir von den Profis, verlor aber die Routiniers Markus Rosenwirth und Sören Dreßler, die ihre Karriere beendeten. In Hof soll Ex-Profi Daniel Felgenhauer als Trainer für einen Aufschwung sorgen, Andreas Goss aus Bayreuth ist der namhafteste Neuzugang. Bei Aindling übernahm Manfred Paula (zuletzt Ulm) wieder das Trainerruder, neun Zugänge ersetzen sechs Abgänge. Für Bayreuth beginnt die Zeit nach Klaus Scheer, der nach Schweinfurt wechselte. Spielertrainer Ingo Walther ist sein Nachfolger, der einen leicht verstärkten Kader vorfindet. Bei Erlangen knüpft sich die Hoffnung auf Tore in erster Linie an Peter Heyer, der aus Bamberg kommt. Ex-Profi Bernd Eigner beendete seine Karriere. In Ismaning schickt Trainer Frank Schmöller das Team in die elfte Bayernliga-Saison in Serie. Der Vizemeister muss wohl damit leben, dass er die Favoritenrolle einnimmt. Was gleich zum Auftakt am Sonntag in Großbardorf zu beweisen wäre.

Ob allen anderen Teams der Abstiegskampf droht? Die Aufsteiger jedenfalls backen vorerst kleinere Kuchen. Mit Simon Häcker (aus Sand), Rückkehrer Peter Seißenberger oder Talent Andreas Ganzinger (Wiesentheid) hat der Würzburger FV interessante Neue im Kader. Allerdings beendete Co-Trainer Ralf Scherbaum seine einzigartige Torhüter-Karriere. Beim FC Schweinfurt 05 suchte man händeringend noch nach Ergänzungen für den ausgedünnten Kader,. Im Schatten von Jahn Regensburg steht Aufsteiger Freier TuS, der vom einstigen Jahn-Mitverantwortlichen Günter Brandl trainiert wird und ausgerechnet Torjäger Christoph Hegenbart (47 Treffer in 67 Spielen der letzten zwei Jahre) an den Lokalrivalen verlor. Nach zwei Jahren Abstinenz geht der SV Heimstetten in seine dritte Bayernliga-Saison. Claus Schromm löst Vitomir Moskovic als Coach ab.

Bleiben fünf Vereine übrig: Vorjahres-Neuling Schalding-Heining aus der Nähe von Passau will im Jahr zwei nach dem Aufstieg wieder ähnlich gut abschneiden. Ebenfalls vergangene Runde meldete sich der TSV 1860 Rosenheim zurück in der Freistaat-Vorzeigeliga. Jahr drei steht an für den TSV Buchbach, der Zuschauermagnet aus Oberbayern.

Ein bisschen Rätselraten herrscht, was zwei weitere fränkische Vereine betrifft. Der TSV Großbardorf konnte die Relegation so gerade vermeiden, und als finanziell angeschlagener Regionalliga-Absteiger steht der FC Eintracht Bamberg vor einer ungewissen Zukunft.