Ingolstadt
Eine Wiese und über 100 Projekte

Neuer Platz im Konradviertel offiziell vorgestellt Quartiersmanagerin hört nach vier Jahren auf

21.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Eine kalte Dusche für Sepp Mißlbeck (FW, links) gab es bei der Begehung der Konradwiese. Die Stadtratsmitglieder Simone Vosswinkel (ÖDP, 2. von rechts) und Christian Höbusch (Grüne, rechts) bespritzten den Bürgermeister mit ein paar Tropfen Wasser aus dem Brunnen. Politisch motiviert dürfte die Aktion nicht gewesen sein. Mit auf dem Bild: Ulrike Brand, Leiterin des Stadtplanungsamtes. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Bänke, ein Brunnen und Platz zum Spielen: Die umgestaltete Konradwiese an der Goethestraße ist jetzt offiziell freigegeben worden. Am Dienstag wurde die Fläche vor dem Stadtteiltreff im Konradviertel im Rahmen der Sitzung der Kommission Soziale Stadt vorgestellt.

Bei einem Rundgang mit Bürgermeister Sepp Mißlbeck und Ulrike Brand vom Stadtplanungsamt konnten sich die Mitglieder der Kommission und Lokalpolitiker einen Eindruck vom Ergebnis verschaffen.

Für Manuela Prokop war es als Quartiersmanagerin die letzte Sitzung. Sie wechselt Mitte Oktober nach vier Jahren in das Amt für Soziales bei der Stadt Ingolstadt, wie sie bekanntgab. Sie wolle sich dort neuen Aufgaben zuwenden.

Zuvor berichtete Prokop ein letztes Mal über aktuelle Projekte und Veranstaltungen aus dem Viertel. Zur Konradwiese konnte sie sagen, dass vor allem der Brunnen und die Sitzelemente aus Baumstämmen bei den Bewohnern ankommen. So würden die Bänke von Kindern genutzt, um dort die Hausaufgaben zu erledigen. Über 100 Kurse und Projekte, die von rund 100 ehrenamtlichen Helfern mitbetreut werden, habe der Stadtteiltreff dieses Jahr bewerkstelligt. Darunter ein Programm, das Schulungen für Langzeitarbeitslose anbietet, PC-Kurse, ein Reparatur-Café, Fahrradkurse für Frauen (hier gebe es eine lange Warteliste und es würden dringend Kursleiter gesucht, so Prokop) und das integrative Projekt "Willkommen im Fußball" in Kooperation mit dem FC Ingolstadt - hier wolle man zukünftig die Sportvereine im Stadtteil mit einbeziehen.

Kulturreferent Gabriel Engert gab in seinem Beitrag Einblicke in die kurz- und mittelfristige Planung zur Entwicklung der Grundschule und Mittelschule an der Lessingstraße. Demnach sei bis 2020 für die Grundschule ein barrierefreier Neubau und der Abriss des Altbaus geplant, da ein zu hoher Sanierungsbedarf bestünde, so Engert. Ab 2020 soll dann mit dem Neubau des Sporttraktes begonnen und der alte abgerissen werden, weil auch hier der Sanierungsbedarf zu hoch sei. Für die Mittelschule kündigte Engert eine Zusammenlegung mit einem Teilsprengel der Gebrüder-Asam-Mittelschule zur neuen Mittelschule Südost an. Das gesamte Konzept solle im Oktober dem Stadtrat vorgestellt werden. Der Neubau des Sporttraktes sei bereits beschlossen worden.

Vorgestellt wurde auch das Projekt Juwill, das noch bis Ende 2018 läuft. Zielgruppe seien junge erwachsene Asylbewerber, die einen besseren Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe erhalten sollen. Derzeit habe das Projekt 26 Teilnehmer, davon acht Flüchtlinge. Die bisherigen Erfolge: Vier Menschen wurden in eine Ausbildung vermittelt, weitere vier besuchen eine weiterführende Schule. Probleme würden oft der unklare Aufenthaltsstatus der Leute, eine schlechte Schulbildung oder nicht vorhandene Erfahrung mit der Erstellung von Bewerbungsunterlagen bereiten, so die Projektleiterin, die außerdem zahlreiche sogenannte Mikroprojekte vorstellte, die von jungen Menschen im Rahmen von Juwill umgesetzt werden, darunter handwerkliche und kreative.

Über den aktuellen Stand der Wohnbauprojekte im Viertel berichtete Peter Karmann, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG). An der Donau sei der fünfte Bauabschnitt fertiggestellt worden, der sechste befinde sich in der Durchführung. Alle 214 dort entstehenden Mietwohnungen seien frei finanziert. Der Quadratmeterpreis liege zwischen neun und elf Euro. Insgesamt habe die GWG hier 46 Millionen Euro investiert. An der Nordseite der Goethestraße entstünden derzeit 45 fahrradfreundliche Wohnungen. Sie seien speziell auf Berufseinsteiger mit wenig Einkommen ausgelegt.