Geisenfeld
Eine weitere gemeinsame Turnhalle?

Weil alte Schulhallen nicht sanierungwürdig sind, wollen sich Stadt und Kreis bei Neubau zusammentun

04.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Der in gelb gehaltene Erweiterungsbau der Realschule soll jetzt seinerseits erweitert werden (August 2017) −Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Ab 2019 soll die Geisenfelder Realschule saniert und erweitert werden. Dies ist schon länger bekannt. Neu sind hingegen Überlegungen, die beiden maroden Turnhallen von Volks- und Realschule durch einen gemeinsamen Neubau zu ersetzen. Auch eine gemeinsame Mensa ist im Gespräch.

Entschieden ist aber noch gar nichts, denn bis dato ist noch nicht einmal die konkrete Planung für die Generalsanierung angelaufen. „Dafür muss im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung erst noch ein Architekturbüro gefunden werden“, heißt es aus dem für die Realschule zuständigen Landratsamt.

Einen Grundsatzbeschluss zur Generalsanierung gibt es freilich schon, denn: „Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und auch der schulische Bedarf hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt, so dass die technische Ausstattung optimiert werden muss“, erläutert der amtierende Landrat Anton Westner. Ursprünglich, 1973, war der Schulgebäude auf 18 Klassen ausgerichtet gewesen. Im Rahmen der Einführung der sechsstufigen Realschule im Jahr 2001 wurde das Gebäude durch einen Anbau auf 24 Klassen erweitert. Im Landratsamt geht man davon aus, dass das Raumprogramm zukünftig 30 Klassen umfassen wird. Die Sanierung und Erweiterung – bei der es ohne eine Auslagerung von Klassen in Container wohl nicht gehen wird – soll 2019 anlaufen und bis zu fünf Jahre dauern.

Bis hierher ist das Projekt eine reine „Landkreissache“, doch es kann gut sein, dass es auch zu einer umfangreichen Kooperation mit der Stadt Geisenfeld kommt – beim Bau einer weiteren gemeinsamen Turnhalle und vielleicht auch eines Mensa-Gebäudes in den Jahren bis 2025. So haben Untersuchungen gezeigt, dass sich bei der rund 45 Jahre alten Einfach-Turnhalle der Realschule eine Sanierung nicht mehr lohnt, „und Dasselbe gilt für die Halle unserer Grund- und Mittelschule“, berichtet Bürgermeister Christian Staudter (USB). „An der hat auch schon der Zahn der Zeit genagt.“ Beide Hallen müssen also ersetzt werden, und da ist es natürlich eine Option, sich wie schon bei der Anton-Wolf-Halle wieder zusammenzutun. „Dies war ein Musterbeispiel für eine gelungene kommunale Zusammenarbeit, die einen Mehrwert für beide Kooperationspartner gebracht hat“, so die Bilanz von Anton Westner. Es werde daher ins Auge gefasst, eine weitere gemeinsame Halle für den schulischen Bedarf zu errichten, sagt der stellvertretende Landrat, und auch der Geisenfelder Bürgermeister kann sich eine gemeinsame Lösung „gut vorstellen“.

Beim Landkreis geht man dabei von einer Zweifachhalle aus, „ein Bedarf für eine weitere Dreifachhalle ist aus unserer Sicht derzeit nicht gegeben und würde wohl auch nicht finanziell gefördert werden“, meint Westner. Genauere Aussagen dazu könne man jedoch erst treffen, wenn der schulische Bedarf sowohl der Realschule als auch der Grund- und Mittelschule festgestellt ist.

„Das muss genau geprüft werden“, meint auch die bisherige Leiterin der Irlanda-Riedl-Schulen Geisenfeld, Gabriele Bachhuber. Wobei sie ihre Skepsis, was die angedachte Größe einer gemeinsamen neuen Halle angeht, bereits deutlich gemacht hat: „Eine Zweifachhalle für beide Schulen dürfe wohl etwas knapp werden, schließlich ist ja schon die alte Halle für uns alleine eineinhalbfach ausgelegt.“ In alle Planungen seien auf jeden Fall auch die jeweiligen Schulleitungen einzubinden, fordert Bachhuber im Sinne ihres Nachfolgers.

Dies gilt im selben Maße wohl auch für ein zweites Projekt, bei dem eine Zusammenarbeit denkbar ist: einem Mensa-Gebäude. Hintergrund ist es, dass es in der Schulpolitik eine klare Tendenz in Richtung Ganztagesklassen gibt. Deshalb hat die Stadt Geisenfeld schon vor Längerem beim Landkreis „vorgefühlt“, ob sich dieser auch hier eine gemeinsame Lösung vorstellen könne. „Der Betrieb könnte eventuell deutlich wirtschaftlicher gestaltet werden, wenn beide Schulaufwandsträger zusammenarbeiten“, so Bürgermeister Christian Staudter. Dass man mit einer gemeinsamen Mensa „Synergie-Effekte nutzen“ könne, weiß man auch bei der Kreisbehörde – die sich hier aber noch nicht festlegen will. Es könne derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden, „wie sich die Schülerzahlen für den Ganztagsunterricht an beiden Schulen entwickeln“, so Anton Westner. Hier brauche man noch zusätzliche Erhebungen und Prognosen.