Pfaffenhofen
Eine verliebte Spinne und Karla Kakerlake

Liedermacherin Claudia Koreck singt die besten Songs aus ihrer bisherigen Karriere

17.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Kommt an: Liedermacherin Claudia Koreck und ihre Band. −Foto: Stolle

Pfaffenhofen (fso) Die besten Songs aus den letzten zwölf Jahren hat die bayerische Liedermacherin Claudia Koreck mit Band und Gitarren in der Aula der Grund- und Mittelschule auf der Pfaffenhofener Winterbühne präsentiert.

Das kam beim Publikum sehr gut an. Dass das Konzert ausverkauft war versteht sich von selbst.

Koreck fand in ihrer Begrüßungsansprache sogleich einen Draht zum Publikum, als sie erzählte, dass sie ihre Konzerttour 2019 bewusst in Pfaffenhofen gestartet hat. Zusammen mit ihrer Band, bestehend aus ihrem Mann Gunnar Graewert (Gesang, Keyboard, Ukulele, Saxophon), Luke Cyrus Goetze (Gitarre), Andreas Bauer (Bass) und Oscar Kraus (Schlagzeug) sang sie die schönsten, aber auch ein paar seltener gespielte Lieder aus den vergangenen zwölf Jahren ("mei i werd oid") ihrer Songwriter-Karriere.

Diese Frau mit einer ausdrucksstarken Stimme und einer herzerfrischenden Authentizität schreibt ihre Texte selbst und beförderte nicht nur die bayerische Sprache wieder in die Charts. Sie ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen, ist auch technisch versiert. Eine Panne mit dem Verstärker einer Gitarre kommentierte sie "hier könnt ihr live miterleben, wie eine Frau an der Technik versagt. " Wobei sie laut Ehemann Gunnar Graewert sich selbst meinte und nicht etwa ihre beste Technikerin am Mischpult. Sie checkte kurz, ob die Batterien in Ordnung waren und beruhigte die Zuhörer "Ich mach gleich weiter. " Nachdem der Fehler nicht zu lokalisieren war nahm sie kurzerhand eine andere Gitarre zur Hand: "Die andere mag ich heute nimma".

Großen Einfluss auf ihre Karriere als Liedermacherin hatte ihre Großmutter, der sie das Lied "i vermiss di" widmete. Sie erinnerte sich an eine Begebenheit, als ihre Oma fragte "Claudia hast du zugenommen? " Und als Claudia etwas betreten wirkte, wollte sie ihre Direktheit wieder gut machen und sagte: "Alle großen Sängerinnen haben a bissal mehr g'habt. "


Es folgten ein paar Songs "unplugged", also ohne Verstärker an jedem Instrument und mit nur einem einzigen Mikrofon in der Mitte. Angefangen mit dem Lied von Karla Kakerlake, das eine wahre Begebenheit als Ursprung hat, und das in Hawaii geschrieben wurde. Nach einer stressigen Zeit wollte Claudia Koreck einige Tage einfach Ruhe haben und wurde von ihrem Produzenten Gunnar Graewert (damals waren die beiden noch nicht zusammen, aber das konnte keiner so recht glauben) überredet, mit ihm nach Hawaii zu fliegen, wo sie in Ruhe ausspannen könnte. Gesagt getan! Auf der Südseeinsel überließ Gunnar als Gentleman Claudia das blaue Zimmer mit blauem Bett und Blick auf das Meer, während er in den Keller ging. Doch kaum fünf Minuten später rief er sie und sagte ängstlich: "Hier ist eine dicke Kakerlake, die mich angegriffen hat". Daraufhin erbarmte sich Claudia, ließ ihn in ihr blaues Zimmer und seit der Zeit sind sie zusammen. Sicher das einzige Paar, dass wegen einer Kakerlake zueinander gefunden hat.

Da im Publikum in der ersten Reihe ein Kind saß, sang Koreck speziell für dieses zusammen mit Ehemann Graewert einen Titel aus ihrem Kinderalbum: "Mein Herz, mein Herz", ein Liebeslied, das von der Spinne Ursula und der japanischen Fliege Sumsumsum handelt. Die Geschichte des Liedes: Die Fliege geriet eines Tages ins Netz der Spinne und dachte ihr letztes Stündchen hatte geschlagen. Zu ihrem Glück aber war die Spinne Vegetarierin und die Geschichte nahm ein gutes Ende, denn die beiden verliebten sich ineinander.