Weißenburg
"Eine Urlaubsreise wird das sicher nicht"

Frank Zimmer sendet junge Christen aus dem Dekanat zu einer Reise nach Papua Neuguinea aus

11.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Segen für die Botschafter des Dekanats: Der stellvertretende Dekan Frank Zimmer aus Thalmässing (rechts) verabschiedet die Delegation, die nach Papua Neuguinea reist: Pfarrer Michael Jacobsen, Manuel Philipp, Christina Burkhardt, Renate Stadler, Christina Fackelmeier und Frederik Wollner (von links) - Fotos: Leykamm

Weißenburg (HK) War das ein Omen? Inmitten des Gottesdienstes zur Aussendung einer Delegation junger Christen aus dem Dekanat Weißenburg nach Papua Neuguinea entlud sich ein Gewitter über der Weißenburger Andreaskirche. Es machte deutlich: „Eine Urlaubsreise wird das sicher nicht.“

Das sagte angesichts des Donners außerhalb der schützenden Kirche auch der stellvertretende Dekan Frank Zimmer. Bereits am morgigen Samstag geht es los: Christina Burkhardt, Christina Fackelmeier, Manuel Philipp, Renate Stadler und Frederik Wollner brechen gemeinsam auf, um dem Boana Distrikt einen einmonatigen Besuch abzustatten. Mit diesem Kirchenkreis verbindet das evangelische Dekanat Weißenburg seit 1992 eine Partnerschaft. Nun ist es das erste Mal, dass eine Delegation von jugendlichen Gläubigen die geistlichen Brüder und Schwestern in dem Inselstaat besucht. Natürlich nicht so ganz alleine. Mit dabei ist der Dekanatsmissionspfarrer Michael Jacobsen.

Bis das halbe Dutzend am Ziel ist, dauert es jedoch eine kleine Weile, in Singapur ist ein Zwischenstopp eingeplant. Schon die Vorbereitungen waren recht umfangreich: Einem ersten Treffen im August vor einem Jahr folgten zahlreiche weitere. Bis zu dreimal monatlich, wie Manuel Philipp in der Andreaskirche zurückblickte. Der Uhrmacher aus Burgsalach ist mit 26 Jahren der Senior der Gruppe. Die setzte sich intensiv mit interkultureller Kommunikation auseinander, aber auch mit so profanen Dingen wie den Feinheiten der Reiseroute, Gesundheitsvorsorge oder das Prozedere an den Flughäfen. Über das Gastland hat man sich ebenso ausführlich informiert. „Eine finale Stärkung“, so Philipp beim Aussendungsgottesdienst, habe es beim Abschlusstreffen in Heideck gegeben. Dort wurden denn auch endgültig die Rollen verteilt und an den Strategien für den richtige Umgang mit Konflikten und Stresssituationen gefeilt. „Der Spaß kommt aber auch nicht zu kurz“, betonte der 26-Jährige. Nun könne man „offen für neue Impulse“ die Reise antreten.

Das Wichtigste sei, wie Frank Zimmer erläuterte, „für andere zu einem Segen zu werden.“ Das gilt übrigens nicht nur für die Besuchten. Sondern auch für die heimischen Christen, die nach dem Unterfangen den Berichten der sechs lauschen wollen. „So mancher Gemeindeabend freut sich schon“, so der stellvertretende Dekan. Etwas üben, vor Publikum zu sprechen, konnten die jungen Gläubigen schon im Gottesdienst, als sie sich vorstellten. Er schätze es, in ein Land zu reisen, das vom Tourismus noch weitgehend unberührt sei, erklärte dabei Frederik Wollner (17) aus Weißenburg. Für die 21 Jahre alte Christina Burkhardt aus Weißenburg passt die Reise zum Studium der vergleichenden Kultur- und Religionswissenschaften „wie die Faust aufs Auge“. Ihre Kenntnisse könnten mit eigenen Erlebnissen unterfüttert werden.

Lob für die fünf Teilnehmer der Reise gab es von Michael Jacobsen zu hören. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich mit seinen Schützlingen eine „hoch motivierte Reisegruppe“ zusammengefunden habe. Allerdings räumte er auch ganz offen ein: „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte keine Angst vor der Reise.“ Doch ebenso ehrlich schob er sein Rezept für das passende Gegenmittel hinterher: „Gottvertrauen, Gelassenheit und Humor.“ Passend dazu lautet das Losungswort ausgerechnet für den heutigen Freitag, den Tag vor der Abreise: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“, darauf wies der Missionspfarrer hin.

Quasi im Reisegepäck hat die Gruppe auch diverse kulturelle Geschenke wie etwa Anspiele. Einen kleinen Vorgeschmack gab es im Gottesdienst: ein Lied, gesungen im auf Papua Neuguinea üblichen Pidgin-Englisch, das von der Bewahrung durch Gott kündet. Die ermunternden Klänge von Kirchen- und Posaunenchor taten ihr Übriges, um die sechs Reisenden auf ihr Abenteuer einzustimmen.