Pfaffenhofen
Eine trockene Angelegenheit

Niederschlag war zum Jahresende Mangelware Typisches Weihnachtstauwetter

09.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Nur ein Hauch von Winter: Zum Jahreswechsel war es auch bei uns kalt genug, dass sich mal Luftfeuchtigkeit als Raureif auf der Landschaft absetzen konnte. Für Schnee hat es zum Jahresausklang hingegen nicht mehr gereicht. Dieses Foto vom Frost ist Lisa Mayerhofer aus Scheyern gelungen.

Pfaffenhofen/Kösching (PK) Gerade erst hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) gemeldet, dass 2016 in Bayern deutlich zu nass ausgefallen ist. Doch zum Jahresende hat sich eine ungewöhnliche Trockenheit eingestellt: Im Dezember lag die Niederschlagsmenge vielerorts deutlich unter den erwartbaren Größenordnungen, weshalb selbst jetzt im Winter akute Waldbrandgefahr besteht - wie der Großeinsatz der Feuerwehren am Jochberg im Oberland gerade nachdrücklich unter Beweis gestellt hat.

An der Köschinger Messwarte des DWD, deren Aufzeichnungen stets für den monatlichen Wetterrückblick unserer Zeitung herangezogen werden, hat sich der Mangel an Regen (und leider auch an Schnee) im Dezember ebenfalls deutlich gezeigt: Im letzten Monat des Jahres fielen hier mit 8,5 Litern pro Quadratmeter nur 16,9 Prozent des statistischen Langzeitmittels (50,3 Liter).

Wenn die Niederschlagssäulen in unserer Grafik einige kräftige Ausschläge suggerieren, resultiert das einzig aus der Maßstäblichkeit: Die größte an der Köschinger Station gemessene Tagesmenge betrug (am 11. Dezember) lediglich 2,4 Liter. Überhaupt gab es nur neun Tage mit messbarem Niederschlag, also mindestens 0,1 Liter. Schnee blieb den Bewohnern des Donautales im ersten Wintermonat verwehrt.

Was die Temperaturen im Dezember angeht, so kann auch heuer ein etwas zu warmer Witterungsverlauf nicht verkannt werden. Um fast ein (0,9) Grad lag der Mittelwert der Lufttemperatur über dem statistischen Langzeitmittel für Kösching. Der Vergleich spielt sich quasi um den Gefrierpunkt herum ab: Errechnet wurde aus den Tagesmittelwerten diesmal ein Schnitt von 0,2 Grad, während die Langzeitreihe ein Mittel von minus 0,7 Grad ausweist. Dass dem Dezember winterliche Temperaturen abgegangen wären, kann nicht behauptet werden: Es wurden an der DWD-Station immerhin 22 Frosttage (Temperatur zumindest zeitweise, in der Regel nachts, unter dem Gefrierpunkt) registriert. An neun Tagen reichte es sogar zu durchgängigem Frost, weshalb die Meteorologen dann von Eistagen sprechen. Bodenfrost gab es an der Messwarte praktisch den gesamten Monat über, nämlich an 28 Tagen.

Kälteste Tage waren übrigens der 9. und der 31. Dezember mit jeweils (nächtlichen) 5,2 Minusgraden. Am wärmsten wurde es mit einem Tageshöchstwert von 8,8 Grad am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember), als die Quecksilbersäule in der Spitze 8,8 Grad erreichte. Die Meteorologen dürfte das kaum überrascht haben, ist doch in Mitteleuropa in der großen Mehrzahl der Jahre vom typischen Weihnachtstauwetter die Rede.

Die Sonnenscheindauer betrug über den Monat diesmal 41,7 Stunden, was knapp über dem statistischen Mittel von 38,8 Stunden liegt. An 14 Tagen war die Sonne am Himmel zu sehen - am längsten mit 8,1 Stunden am 3. Dezember.