Es gibt schon allerhand Kurioses, was man so ersteigern kann. Davon macht auch der Sport keine Ausnahme. Erinnern Sie sich beispielsweise noch an den blauen Strenesse-Pullover mit V-Ausschnitt, den Bundestrainer Joachim Löw während der Fußball-WM in Südafrika 2010 immer getragen hat? Dieses Stück deutscher Trainergeschichte wechselte später bei einer Auktion für eine Million Euro den Besitzer.
Matchworn sozusagen, frei übersetzt: ungewaschen. Am Ende landete er im Museum. Merke: Ein Pullover wird also erst dann Geschichte, wenn jemand Berühmtes darin steckte.
Ähnlich erging es auch dieser nicht minder berühmt-berüchtigten Papierkugel, die quasi Glücksfee spielte und die Partie zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV im Uefa-Cup 2009 entschied. Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Papierkugel lenkte den Ball gegen das Bein von HSV-Spieler Gravgaard - und von dort sprang der Ball im Aus. Was folgt ist längst legendär: Ecke, Tor und Uefa-Aus für den HSV. Die Papierkugel wurde für 4510 Euro versteigert und gilt inzwischen als Kult-Objekt. Dies könnte nun auch einer Trinkflasche passieren.
"Die Trinkflasche und ich haben am Wochenende ein bisschen Liga-Geschichte geschrieben. Unsere Jungs haben nach dem Ausgleich das Beste aus der Geschichte gemacht, und jetzt machen wir die Story noch besser. Wir versteigern meine Trinkflasche", kündigte Torhüter Mark Flekken des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gestern an.
Flekken hatte sich beim Heimspiel seines Teams am vergangenen Wochenende gegen den FC Ingolstadt (2:1) nach dem vermeintlichen, aber aberkannten 2:0 des MSV einen Schluck aus der Pulle gegönnt. Dass die Partie weiterlief, bekam er dabei nicht mit. Das nutzte Ingolstadts Stefan Kutschke zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Der Erlös kommt einer sozialen Einrichtung zugute. Wenigstens das geht nicht volle Pulle daneben.
‹ŒTimo Schoch
