"Eine tolle Aktion"

03.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:17 Uhr
Steffi Kempe, Geschäftsführerin des verdi-Bezirks Ingolstadt. −Foto: Rössle

Ingolstadt (dk) Trotz schlechten Wetters folgten heute Mittag 370 Beschäftigte dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft verdi und streikten am Ingolstädter Klinikum für eine Lohnerhöhung von fünf Prozent. verdi-Bezirksgeschäftsführerin Steffi Kempe zeigte sich im Gespräch mit donaukurier.de zufrieden.

 
Frau Kempe, wie verlief der Warnstreik heute in Ingolstadt?


Steffi Kempe: Es war eine tolle Aktion. Wir hatten etwa 370 Teilnehmer, die Stimmung unter den Beteiligten war trotz des schlechten Wetters super.

Gab es Reaktionen aus der Bevölkerung?

Kempe: Es herrschte großes Verständnis bei den Besuchern des Klinikums. Einer sagte, "Jawohl, eure Forderungen könnt ihr nur so durchbringen, andere Möglichkeiten gibt es nicht". Auch die Bevölkerung hat Verständnis für diesen Streik.
 
Welche Abteilungen am Klinikum wurden im Detail bestreikt?

Kempe: Die Wirtschaftsbereiche, die Technik, Krankenschwestern - es war eine bunte Pallette.
 
Wie viele Kindertagesstätten wurden heute bestreikt?

Kempe: Wir haben gemeinsam mit der Gewerkschaft GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, d. Red.) alle kommunalen Kindertagesstätten der Stadt Ingolstadt aufgerufen, darüber hinaus wurden die Kitas in den Landkreisen Pfaffenhofen, Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen aufgerufen. Einige Einrichtungen waren komplett vor Ort.

Waren Sie mit der Resonanz zufrieden?

Kempe: Ja, vor allem wenn man bedenkt, dass das Wetter heute überhaupt nicht auf unserer Seite war.
 
In welchem Umfang wird gestreikt, sollte die nächste Verhandlungsrunde in einer Woche erneut scheitern?

Kempe: Wenn die Arbeitgeber sich bis zum 10. Februar absolut nicht nach vorne bewegen, kommt es auf alle Fälle zur Ausweitung unserer Aktionen. Dann werden unsere Leute längere Maßnahmen durchführen. Darunter verstehe ich auch Ganztagsstreiks.