Morgens
Eine Suppe zum Abgewöhnen

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Morgens im Pressecafé. Der Gang ist lang. Kurz hinter der Tür die erste Nase Luft - bäääh. Was müffelt das wieder nach sämtlichen Aromastoffen, nach E001 bis E999. Der Magen will den Hals besuchen. Fies, diese Instant-Nudelsuppe. Sie wird an die Journalisten in Pyeongchang zu Tausenden verschenkt: Blau, angeblich mild, Gelb, die Lippen brennen, Rot, schwer zu überleben. Nie wieder.

Mittags im Pressezentrum. Der Kollege rechts mit dem Stahlmagen, der schon mal legendär eine 800-Gramm-Wurstplatte eingeatmet hat, fiddelt gierig die Nudeln aus seiner ersten von bis zu fünf Instant-Suppen des Tages. Anfänglicher Ekel, dann schlagen die Lebensmittelchemiker zu. Der Körper meldet: Hhhhmmmm, Nudelsuppe. Aber: nein!

Nachmittags im Pressecafé. Es soll nur eine Cola werden, doch da stehen sie. Fein säuberlich aufgereiht, betörend eingeschweißt, locken sie mit dem Rasseln trockener Nudeln und Bildern prallen Gemüses, das sich nach dem Öffnen stets in mikroskopische Fädchen in mausgrau verwandelt. Aber ein Süppchen in Ehren. Also: Deckel abreißen und ein kleines Würztütchen aufreißen. Rieselt alles in die Computer-Tastatur. Egal. Auf zum Wasserkocher. Aufschütten. Vier Minuten warten. Und: Gut schlürf! Schmeckt super! Aber ab morgen nie wieder. Versprochen. Viel zu eklig. ‹Œsid