Gerolsbach
Eine Stütze der Gesellschaft

Landkreis Pfaffenhofen zeichnet langjährige Feuerwehrmitglieder aus

14.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

In der Gemeinde Gerolsbach gibt es zahlreiche Feuerwehrleute, die über einen langen Zeitraum aktiven Dienst leisten. Einige von ihnen erhielten nun von Landrat Martin Wolf (l.) und Kreisbrandrat Armin Wiesbeck (2. v. l.) eine Ehrung, was auch ihre Kommandanten und Vereinsvorsitzenden freute. Vizebürgermeisterin Gerti Schwertfirm (r.) dankte im Namen der Gemeinde für das ehrenamtliche Engagement. - Foto: Sailer

Gerolsbach (SZ) Seit Jahrzehnten sind sie immer verlässlich bereit, wenn es brennt oder wenn ein Unfall passiert ist: 26 aktive Feuerwehrmitglieder aus dem südlichen Landkreis Pfaffenhofen sind dafür jetzt ausgezeichnet worden.

Die Feuerwehrehrung Süd, bei der in diesem Jahr Aktive aus den Gemeinden Gerolsbach, Reichertshausen und Scheyern sowie der Stadt Pfaffenhofen geehrt wurden, "sollte nicht zwischen Tür und Angel passieren", erklärte Kreisbrandrat Armin Wiesbeck in seiner Rede. Deswegen fand sie auch in Verbindung mit einem Abendessen im Breitnersaal in Gerolsbach statt, deshalb gibt es im Landkreis auch drei Veranstaltungen, um die Zahl der Ehrungen im überschaubaren Rahmen zu halten. Ausgehändigt wurden an diesem Abend acht goldene Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst und 16 silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst, dazu zwei Sonderauszeichnungen - ein wichtiger Moment für die freiwilligen Helfer.

Auch die Vizebürgermeisterin der Gemeinde Gerolsbach, Gerti Schwertfirm, weiß den jahrelangen Einsatz der Feuerwehrmitglieder zu schätzen. Bei der Begrüßung richtet sie sehr durchdachte Worte an die angesprochenen Personen: "Viele Jugendliche treten einem Sportverein oder einem Gesangsverein bei, aus Spaß an der Freude", sagt Schwertfirm und wandte sich an die Feuerwehrleute: "Eure Aufgabe ist es, Menschen zu helfen, die in Not sind - und genau das unterscheidet euch von anderen Vereinen." Im Saal ist es mucksmäuschenstill. Alle Anwesenden lauschen Schwertfirms Worten, die in einem fast schon feuerwehrroten Kleid vor den Gästen steht. Merklich geht auch ihr dieser Moment nahe. "Man hätte eine Nadel fallen hören können, so aufmerksam waren alle", meint Landrat Martin Wolf, nachdem Schwertfirm mit einer Geschichte, die davon handelt, wie Gott den Feuerwehrmann schuf, die Stimmung etwas aufgelockert hat.

Wolf, der im Auftrag von Innenminister Joachim Herrmann die Ehrenzeichen an diesem Abend verleiht, fasst die Bedeutung der Feuerwehr für die Gesellschaft zusammen: "Feuerwehrdienst ist eine besondere Form des Ehrenamts", sagt er mit Nachdruck in der Stimme, "nicht planbar und verbunden mit dem Risiko für Leib und Leben - und er wird in unseren Wehren freiwillig geleistet. Das ist ein besonders kostbarer Schatz, den Sie alle unserer Gesellschaft zur Verfügung stellen. Und dies über 25 beziehungsweise 40 Jahre lang." Wolf blickt auf das Jahr 2016 zurück und bemerkt, dass es nicht immer einfach gewesen sei. Eine große Belastung stellte beispielsweise die Baustelle auf der A 9 dar - die Feuerwehren Langenbruck, Schweitenkirchen und Wolnzach rückten hier insgesamt 124 Mal aus. Das sei keine leichte Aufgabe für die ehrenamtlichen Helfer, die Familie, Freunde, Beruf und eben den Feuerwehrdienst unter einen Hut bringen müssen.

Wolf möchte allerdings nicht nur die aktiven Mitglieder ehren. "Es geht auch um die Menschen aus der zweiten Reihe, die im Hintergrund tätig sind", sagt er. Ohne deren Engagement funktioniere der Verein nicht und aus diesem Grund liege es ihm sehr am Herzen, auch diese Arbeit wertzuschätzen und wahrzunehmen. "Unsere Vereine und Organisationen sind daher angewiesen auf Menschen wie Sie: Menschen, die freiwillig, ehrenamtlich und mit hohem persönlichen Einsatz arbeiten", fügt Wolf noch hinzu, bevor er zur offiziellen Ehrung übergeht. Für 25 Jahre Bereitschaft bekommen die Männer einen Krug, ein silbernes Ansteckzeichen und eine Urkunde überreicht. Wer 40 Jahre lang tätig war, bekommt ebenfalls eine Urkunde, ein goldenes Ansteckzeichen sowie ein Buch und einen Krug mit Deckel und Gravur.

Eine Überraschung hat Landrat Wolf schließlich noch für die eifrigen Feuerwehrleute: "40 Jahre sind eine sehr lange Zeit und wir sind der Meinung, dass Sie sich eine kleine Auszeit verdient haben." Die treuen Feuerwehrmänner dürfen eine Woche lang mit ihrem Partner zur Erholung nach Bayerisch Gmain in den Urlaub fahren. Die Freude darüber ist natürlich groß. Anschließend gibt es zur Feier des Tages einen deftigen Schweinebraten, den sich alle Gäste redlich verdient haben.