Beilngries
Eine starke Gemeinschaft

Bei der Jahreswechselfeier des Roten Kreuzes gibt es viel Lob für Ehrenamtliche und Hauptberufler

07.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Danke: In allen Gruppen des Roten Kreuzes wurden langjährige Mitglieder für ihr dauerhaftes Engagement ausgezeichnet. Bürgermeister Alexander Anetsberger (vorne, links) überreichte gemeinsam mit den jeweiligen Verantwortlichen Urkunden und Anstecknadeln. Für rekordverdächtige 70 Jahre wurde Max Sillner (vorne, Mitte) geehrt. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Es herrschte Einigkeit bei der Jahreswechselfeier: Zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, ein gemeinsames Team bilden, das ist für die Arbeit der BRK-Gruppen wichtig. Entsprechend große Anerkennung gab es für Hauptberufler und Ehrenamtliche bei BRK und Wasserwacht.

Viel Lob, noch mehr Dank, dazwischen kleine mahnende Worte und eine Bitte: Die Jahreswechselfeier der Rot-Kreuz-Gemeinschaften war wieder ein sehr gelungener Abend, bei dem die Verantwortlichen der BRK-Bereitschaft, der Wasserwacht, des Betreuungszuges und der hauptamtlichen Wache auf das vergangenen Jahr zurückblickten. Landrat Anton Knapp, der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes, lobte die "große BRK-Familie", in der man sich "gegenseitig motiviert, aufbaut und unterstützt". Die Erfolgsbilanz sei hervorragend, woran wesentlich das ehrenamtliche Engagement beteiligt sei. Auch Knapps Stellvertreter im BRK-Kreisverband, der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger, stellte das gute Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt heraus. Erst seit wenigen Monaten sei er stellvertretender Kreisvorsitzender, seitdem habe er in einem "Crashkurs" das Zusammenspiel aller Dienste und damit "alle Bausteine der Versorgung" kennengelernt. Dass der Stützpunkt der Rettungswache in Beilngries steht, sieht Anetsberger "als großen Gewinn". Entsprechend werde er sich immer für eine gute Ausstattung der Wache und für die respektvolle Anerkennung der Leistungen von Ehren- und Hauptamtlichen einsetzen.

Bereitschaftsleiter Erhard Schmailzl informierte über die zahlreichen Aktionen, bei denen das BRK aktiv gewesen ist. Rund 1000 Helferstunden (ohne Sanitätsdienst und Fortbildungen) habe es gegeben. Die Jugendarbeit werde groß geschrieben, für die rund 40 Kinder und Jugendlichen der Rettungsbären, Rettungskids und der Bereitschaftsjugend hätten die Jugendleiter 300 Stunden Zeit investiert. Zehn Blutspendetermine unter der Federführung von Elisabeth Weber gab es 2017, mit 2100 Spendenwilligen, davon 81 Erstspender. Rund 800 Stunden für 51 Dienste im Jahr 2017 konnte Christoph Lerzer, Leiter des Betreuungszuges, verzeichnen. Als Großprojekt stand dabei der Triathlon in Beilngries im Mittelpunkt, aber auch die komplette Versorgung, vom Frühstück bis zum Abendessen, über vier Tage in einem Asylbewerberheim wurde übernommen. 20 Jahre gibt es den Betreuungszug in Beilngries mittlerweile, anfangs getragen von Wehrersatzdienstleistenden. "Mittlerweile sind es Ehrenamtliche, auf die ich mich aber immer verlassen kann", dankte Lerzer und zeichnete einige besonders verdiente Mitglieder mit humorvollen Worten und kleinen Geschenken aus.

Für die Wasserwacht bedankte sich die Leiterin der Kipfenberger Wasserwacht, Sonja Chlepda, bei allen Akteuren. "Die Beilngrieser und die Kipfenberger Wasserwacht sind eine Symbiose eingegangen, bei der der eine nicht mehr ohne den anderen kann", betonte sie und lobte: "Wir ergänzen uns sehr gut und auch bei der Kreiswasserwacht sind immer alle für uns da." Das wurde offensichtlich, als Peter Gampl, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Eichstätt, in einer eloquenten und ausführlichen Rede auf ein "kameradschaftliches Miteinander als Erfolgsrezept" einging. Das BRK können nur als "Ganzes" funktionieren, mahnte er, "bei dem Haupt- und Ehrenamt in aller Vielfalt eine Einheit sind und es Menschen gibt, die mit wehenden Fahnen vorausgehen".

Florian Ostermaier vom Hauptamt bedankte sich bei allen Kollegen, aber auch bei den Ehrenamtlichen für deren Unterstützung, die gerade wegen des spürbaren Personalmangels zwingend notwendig sei. Er bot an, dass er "365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag" ein offenes Ohr habe, falls es Probleme gebe. Kreisbereitschaftsleiter Markus Bogenberger bewunderte "die Macht" Beilngries, bei der alles so gut funktioniere, "dass sich andere eine Scheibe davon abschneiden könnten". Besonnen und herzlich beendete schließlich Kreisgeschäftsführer Michael Gorum den Redenmarathon - ebenfalls mit viel Lob und einer eindringlichen Bitte: "Ich würde mir sehr wünschen, dass wir jederzeit tolerant und verständnisvoll miteinander umgehen, egal von welcher Gruppe des BRK eine neue Idee kommt". Für das neue Jahr regte Gorum einen Tag der Offenen Tür in der Rettungswache an, "um für die Öffentlichkeit noch präsenter zu sein".

Thomas Geiser, Vorsitzender des Fördervereins für ambulante Krankenpflege Beilngries, überreichte schließlich zur Unterstützung der Beilngrieser Sozialstation 6000 Euro sowie kleinere Beträge an die Krebsselbsthilfegruppe, das Seniorenzentrum, die Grauen Partner, das BRK-Seniorenturnen und das Betreute Wohnen des BRK. Die geplante Anschaffung eines Quadfahrzeuges für die BRK-Bereitschaft unterstützten die örtlichen Banken.

TREUE MITGLIEDER

"Ohne euch geht nichts", das ist bei den Dankesreden von Erhard Schmailzl für die BRK-Bereitschaft, Christoph Lerzer für den Betreuungszug sowie Udo Lange und Peter Gampl für die Wasserwacht deutlich durchgeklungen, als sie gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Anetsberger, dem stellvertretenden BRK-Kreisvorsitzenden, Urkunden an langjährige ehrenamtliche Mitglieder überreicht haben. Rekordverdächtig war dabei die Ehrung des Beilngriesers Max Sillner, der bereits 70 Jahre beim Roten Kreuz ist - genauso lange wie Karl Kraus, der nicht an der Feier teilnehmen konnte. Für 55 Jahre BRK-Bereitschaft gab es eine Urkunde für Johann Kraus, 40 Jahre sind Ulrike Bauer und Franz Waffler dabei. Für 30 Jahre wurden Markus Schmidt und Lorenz Meid, für 25 Jahre Ulrike Nester und Wendelin Mehringer geehrt, für 20 Jahre Franz Xaver Semler. Zehn Jahre beim Roten Kreuz sind Stephan Bauer, Alexander Liedel, Erhard Kreipp, Christoph Liedel, Katharina Thiel, Sonja Stephan und Jessica Ped. Timo Klötzel ist fünf Jahre dabei. Beim BRK-Betreuungsdienst aktiv sind bereits seit 30 Jahren Reinhold Schuster, seit 20 Jahren Wilhelm und Gertraud Lerzer, Wilhelm und Rita Geißler sowie Johanna Eichhorn, seit 15 Jahren Julian Mayer und seit zehn Jahren Anna Maria Lange, Sandra Scheitler, Christine Lerzer und Michael Bauer. Bei der Wasserwacht wurden Michael Vierthaler für zehn Jahre und Christian Gallus für 15 Jahre geehrt. | arg