Biberbach
"Eine Schnulze ist es auf keinen Fall"

Autor Thomas Neumeier aus Biberbach stellt sein neues Buch vor - Veröffentlichung im Spätherbst

11.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:27 Uhr
Die Ideen gehen Thomas Neumeier nicht aus ? im Herbst erscheint ein weiteres Buch. −Foto: Adam

Biberbach - Eine junge Journalistin ist für einen Artikel hinter einer undurchsichtigen Geschichte her. Ein Pferdegestüt in den Karpaten spielt dabei eine Rolle und ein Küstenlandstrich am Schwarzen Meer. Was zuerst wie ein zwar spannender, aber doch üblicher Job klingt, wird unerwartet persönlich: Denn bei ihrer Recherche taucht die junge Frau plötzlich tief in die eigene Vergangenheit ein und findet dunkle Punkte, die es aufzuklären gilt.

Welche Höhen und Tiefen seine Protagonistin dabei erlebt, bis schließlich klar wird, wie alles zusammenhängt, lässt der Biberbacher Autor Thomas Neumeier in seinem neuesten Werk erleben. Als "Charakterstudie mit Krimi-Elementen, spannend, tiefgründig, abwechslungsreich und unterhaltsam" beschreibt Neumeier den Roman, in dem eine zarte Romanze nicht fehlen darf. "Eine Schnulze ist es aber auf keinen Fall", betont Neumeier.

Der Titel für das Buch fehlt noch. Den zu finden, ist nun der letzte Arbeitsschritt vor der Veröffentlichung, die im November im digital public-Verlag erfolgen wird. Schon 2016 hatte Neumeier die Idee für dieses Skript. Der erste Entwurf ruhte allerdings länger. "Ganz aus der Hand gelegt habe ich es nie, aber dazwischen auch einiges andere fertig geschrieben. Und privat hat sich bei mir so viel getan, dass ich nicht mehr meine ganze Zeit fürs Schreiben aufwenden konnte", erklärt er. Nach einem sehr schwierigen Jahr 2019 gab es 2020 trotz Corona Erfreuliches: Im April hat der Biberbacher geheiratet. Seine Prioritäten hätten sich dadurch verschoben, sagt er. "Lieber verbringe ich jetzt Zeit mit meiner Frau und sitze nicht mehr ganz so viele Stunden am Schreibtisch. Wir kochen viel gemeinsam oder gehen am Wochenende zu Badeseen in der Umgebung. Da ist der Schreibtisch nicht mehr so verlockend." Gemeinsam mit Frau und Vater im großen Gemüsegarten arbeiten, eigenen Wein ansetzen oder Ringelblumensalbe herstellen: "Es macht mir riesig Spaß, auch wenn ich mehr die Hilfskraft dabei bin, mein Papa und meine Frau sind die Profis im Garten." Gerade sind die Jungverheirateten aus einem Kurzurlaub mit Wellnessen und Wandern, den verschobenen Flitterwochen, zurückgekehrt. Während seine Frau Sonja für ihren Job als Betriebsfachwirtin nach München pendelt, arbeitet Thomas Neumeier im Kloster Plankstetten, "zum Broterwerb, aber in Teilzeit". Damit eben doch genug Zeit für seine Schreibleidenschaft bleibt.

Der nun bald veröffentlichte Roman ist das zwölfte Buch aus der Feder von Thomas Neumeier. Rund fünf Stunden sitzt er jeden Tag an seinen Romanen - momentan, um noch einmal den letzten Feinschliff vor der Veröffentlichung zu geben, bald wieder, um für Neues zu recherchieren, Material und Fakten im Internet zu sammeln. Weit fortgeschritten ist bereits sein nächstes Buch mit dem Arbeitstitel "Delphinweiher", das er keinem Genre zuordnen will, in dem aber wieder viele verschiedene Charaktere zu finden sein werden.

Gibt es noch weitere Ideen? "Immer", erklärt Neumeier schmunzelnd. Momentan habe er einen Krimi mit viel Lokalkolorit im Kopf, Schauplatz Dietfurt und die weitere Umgebung. "Aber das muss noch reifen, da brauche ich mehr Muse, damit ich da wirklich anfangen kann. Derzeit lasse ich den fertigen Roman ausklingen." Irgendwann aber gehe es wieder an die Umsetzung neuer Plots. Fertige Manuskripte in der Schublade und viel Begeisterung für Neues hätte er vor allem für sein Lieblings-Genre, Science-Fiction und Fantasy. "Aber leider ist das nicht so gefragt bei den Lesern. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal wieder, dann bin ich sofort dabei." Krimis, Thriller oder Vampirgeschichten fänden derzeit deutlich mehr interessierte Leser. "Aber dazu fehlt nun wiederum mir die Lust. Und die ist wichtig. Denn nach wie vor ist für mich die Leidenschaft für das Schreiben, Geschichten ausdenken und Charaktere entwickeln das Wichtigste, nicht der Verkauf und auch nicht, das zu liefern, was gerade In ist", betont Neumeier.

DK

Regine Adam