Thalmässing
Eine Sanduhr zum Abschied

Vorschüler des Johannes-Kindergartens feiern Gottesdienst zum Thema "Alles hat seine Zeit"

30.07.2018 | Stand 02.12.2020, 15:58 Uhr
Rund um das Zifferblatt der Uhr haben die Kinder Gegenstände gestellt, die symbolisch stehen fürs Pflanzen und Ernten, fürs Ankommen und Weitergehen, fürs Streiten und für den Frieden. −Foto: Foto: Karch

Thalmässing (al) Fürs Klatschen ist an diesem Nachmittag immer Zeit, und auch ganz viel.

Denn die Vorschulkinder des Johannes-Kindergartens machen beim Gottesdienst zum Abschied vom Kindergarten ganz fleißig mit. Und der Gottesdienst steht auch unter dem Motto "Alles hat seine Zeit". Zum Beginn des neuen Lebensabschnitts für die 15 Vorschulkinder wollen sich viele Angehörige die Zeit nehmen, Gottesdienst zu feiern.

Um Zeit einteilen zu können, ist die Uhr ein wichtiges Utensil. Das zeigen die Vorschulkinder, die mit Stäben ein großes Zifferblatt legen. Und was zeigt die Uhr alles an? Sie zeigt, wann es Zeit ist, ins Bett zu gehen, aufzustehen und wann es Zeit ist, sich die Zähne zu putzen. Und dafür gibt es ganz viele verschiedene Uhren: Armbanduhren, Wecker und "solche mit einem Vogel". "Ohne Uhr geht in unserem Leben fast gar nichts mehr", sagt deshalb Kindergartenleiterin Manuela Wangelin.

Dazu gibt es auch eine alte Textstelle in der Bibel, die Pfarrer Rudolf Hackner zitiert: "Alles hat seine Stunde. " Es gibt Zeit zum Pflanzen und zum Ernten, zum Gebären und zum Sterben, zum Niederreißen und zum Aufbauen, zum Weinen und zum Lachen, zum Umarmen und die Umarmung zu lösen, zum Schweigen und zum Reden, zum Streiten und zum Frieden. Das wissen auch die Kinder. Sie drücken das in dem Lied "Meine Zeit, sie steht in deinen Händen" aus. "Bin ich klein oder auch schon groß, du bist immer für uns da. " Die Kinder überprüfen auch, ob der Bibeltext zu ihrer Kindergartenzeit passt. Sie zeigen mit Masken vor dem Gesicht Emotionen wie Glück oder Trauer, sie pflanzen und ernten und sie bauen auf und reißen die Bausteine wieder ab. Und es gibt für die Kinder die Zeit zum Ankommen und zum Weitergehen.

Dass Zeit etwas Relatives ist, veranschaulicht Pfarrer Hackner mit einer Trockenübung zum Zähneputzen. Der Sand in der Sanduhr will und will nicht durchlaufen und Hackner und die Kinder putzen und putzen. "Das dauert ja ewig", stellt der Pfarrer fest.

"Alles hört auf, es beginnt aber auch wieder etwas Neues", spielt er auf die Kindergartenzeit und die Schulzeit an. Die Erzieherinnen seien traurig, weil "sie die besten aller Kindergartenkinder verlieren, aber sie freuen sich auch, weil wieder neue Kinder kommen". Pfarrer Hackner gibt den Eltern auch eine Botschaft mit: Sie sollen sich Zeit für ihre Kinder nehmen und mit ihnen spielen.

Die Kinder haben sich schon viele Gedanken über die Schule gemacht, wie ihre Fürbitten zeigen. Darin bitten sie um neue Freunde, aber auch darum, dass sie die Ferien genießen können. Pfarrer Hackner gibt jedem Vorschulkind einen persönlichen Segen auf seinen Weg mit und die kleine Sanduhr, damit sie sich immer an den Gottesdienst erinnern. Ein Geschenk für die Kinder gibt es auch von den Erzieherinnen und den Wunsch: "Besucht uns mal wieder! "

Abschied nehmen heißt es auch für die Erzieherin Birgit Baumeister. Elternbeiratsvorsitzender Timo Ahlborn erinnert sich an die Aktivitäten des vergangenen Kindergartenjahrs zurück, an Drachen steigen, Plätzchen backen und viele Diskussionen und Anregungen. Zum Schluss gibt es noch ein Geschenk für die Erzieherinnen: Die Eltern der Vorschulkinder überreichen eine Sitzbank.