Basketball, 2. Regionalliga
"Eine peinliche Niederlage"

Wolnzachs Coach Urban hadert nach 76:78 seines Rumpfteams bei Schlusslicht Passau

02.05.2022 | Stand 02.05.2022, 17:21 Uhr
Hatte für Wolnzach die letzte Gelegenheit auf den Sieg: Leo Biersack warf zwei Sekunden vor Schluss knapp daneben. −Foto: Stolle

Passau - Enttäuschende Niederlage für den TSV Wolnzach: Obwohl der Außenseiter aus Passau nur mit einem Auswechselspieler in die Partie ging, verlor das Team von Trainer Mike Urban beim Tabellenschlusslicht der 2. Basketball-Regionalliga Süd knapp mit 76:78 (15:22, 35:43, 67:54).

Allerdings waren die Gäste ihrerseits ebenfalls ersatzgeschwächt und nicht in bester körperlicher Verfassung. So absolvierte Leo Hurzlmeier sein erstes Spiel nach längerem Auslandsaufenthalt, Alexander Hoffmeister sowie Leo Bäumel waren verletzungs- und krankheitsbedingt nicht in Bestform. Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen hatte Wolnzach dieses Mal viele kleine Spieler im Kader, lediglich Marco Hoffmeister bildete hier eine Ausnahme. "Es war eine angeschlagene, zusammengewürfelte Rumpftruppe", meinte TSV-Coach Urban.

Die Wolnzacher erwischten einen katastrophalen Start in die Partie und lagen früh mit 3:14 hinten. Insbesondere Brian Morris wurde vom TSV unterschätzt. Der Passauer Aufbauspieler bestrafte die Wolnzacher dafür mit einigen Treffern von der Dreierlinie. Morris war mit insgesamt 22 Punkten einer der Garanten für den Erfolg der White Wolves. Wolnzach konnte sich zwar bis Ende des ersten Viertels auf sieben Zähler herankämpfen, begann den zweiten Spielabschnitt aber ähnlich desolat wie Durchgang eins. So baute Passau die Führung schnell wieder auf 16 Punkte aus.

Ein Faktor war die Unachtsamkeit in der Wolnzacher Deckung - mehrere Male konnte der Gegner nur durch Fouls gestoppt werden, die anschließenden Freiwürfe wurden von den Passauern konsequent verwertet. Bis zur Halbzeitpause verkürzte der TSV auf 35:43.

Nachdem Wolnzach gegen Ende des zweiten Viertels besser in die Partie kam, baute Passau im dritten Durchgang - angetrieben von TV-Center Frano Bilandzija - die Führung wieder auf 14 Punkte auf. Direkt im Gegenzug zeigte Leo Biersack sein Können von der Dreierlinie und verkürzte auf sechs Punkte. Die Offensive der Wolnzacher war dadurch weniger ausrechenbar als noch in der ersten Hälfte. Das Hin-und-Her zwischen beiden Teams zog sich bis in die Schlussphase. "Wir haben uns Schritt für Schritt wieder herangekämpft", beschrieb Urban. Die letzten Minuten der Begegnung wurden besonders spannend: Wolnzach lag mit zwei Punkten zurück und schaffte es, den Passauer Angriff zu stoppen. Beim direkten Konter waren die Gäste aber zu fahrlässig mit dem Ball und verloren diesen wieder. Insgesamt verzeichnete der TSV 22 Ballverluste. Zwei Sekunden vor dem Abpfiff eroberte sich Wolnzach den Ball zurück und hatte eine letzte Chance. Der Wurf von der Dreierlinie aus der rechten Spielfeldecke von Biersack verpasste das Ziel aber knapp. So musste Wolnzach letztlich mit einer ernüchternden 76:78-Niederlage die Heimreise antreten.

"Das Spiel war eine echte Achterbahnfahrt und kein guter Basketball von uns", meinte Urban und bemängelte die Schiedsrichterleistung in der zweiten Halbzeit, als sein Team nur noch vier Freiwürfe erhielt. Seiner Meinung nach ahndeten die Unparteiischen mehrere Fouls nicht, damit die ersatzgeschwächten Passauer die Partie nicht zu viert beenden mussten. "Im Endeffekt war es eine schmerzhafte und peinliche Niederlage. Nichtsdestotrotz möchte ich die Jungs nicht in die Pfanne hauen, die jetzt angeschlagen dahin gefahren sind. Wir haben alles versucht und als Team verloren", sagte Urban.

wde


TSV Wolnzach: Leo Bäumel, Leonhard Biersack, David Eichmüller, Alexander Hoffmeister, Marco Hoffmeister, Leo Hurzlmeier, Lukas Kappelmeier, Louis Liebrand.