Hilpoltstein
Eine neue Perspektive fürs alte Krankenhaus

Direkt an der Hilpoltsteiner Burg könnten mehrere Wohnungen entstehen - Erster Termin mit Investor

11.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:05 Uhr
Garantiert kein günstiges Vorhaben wird die Sanierung des ehemaligen Krankenhaus auf der Hilpoltsteiner Burg. Auf einen zweistelligen Millionenbetrag wird das Projekt geschätzt, um der denkmalgeschützten und arg ramponierten Immobilie eine Zukunft zu geben. −Foto: Münch

Hilpoltstein - Nach dem grandiosen Debakel um die Kinderhospiz-Fantasie von Jürgen Zahner hat sich jetzt eine neue Perspektive für das frühere Krankenhaus auf der Hilpoltsteiner Burg aufgetan.

 

Wie von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zu erfahren war, hat am Montag ein neuer Investor seine Pläne für den heruntergekommenen und inzwischen auch leerstehenden Komplex vorgestellt.

Demnach könnten etwa zehn Wohnungen in dem zuletzt als Asylbewerberunterkunft genutzten Gebäude entstehen. Weitere Details zu der Präsentation, an der auch Landrat Herbert Eckstein und Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (beide SPD) teilgenommen hatten, wollte Hartmut Hetzelein, der Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Mittelfranken-Süd, im Gespräch mit unserer Zeitung nicht nennen. "Denn das ist ja alles erst ganz am Anfang. "

Klar sei zum aktuellen Zeitpunkt nur so viel: "Wir müssen und wollen das Gebäude verkaufen, weil wir inzwischen keine Verwendung mehr dafür haben und weil es ja auch nicht verfallen soll", sagte Hetzelein. Deshalb hat die AWO vor wenigen Monaten im Internet eine Verkaufsanzeige veröffentlicht: "Burg/Schloss, 798,5 Quadratmeter Wohnfläche, 42 Zimmer, 95000 Euro Kaufpreis. "

Von den zahlreichen Interessenten, die sich auf diese Anzeige hin bei der AWO gemeldet hatten, seien letztlich zwei oder drei ernsthafte Bewerber übrig geblieben, erklärte Hetzelein. Nach den früheren Ideen, das ehemalige Krankenhaus des Landkreises Hilpoltstein in eine Jugendherberge oder eben in ein Kinderhospiz zu verwandeln, scheint jetzt aber alles auf die Schaffung von neuem Wohnraum hinauszulaufen.

Zuallererst müsse der Investor vom Montag aber noch die Frage nach der Finanzierung des gewiss nicht billigen Umbauvorhabens präzise beantworten, betonte Hetzelein. Schließlich habe man aus der jüngeren Vergangenheit gelernt. "So etwas wie beim Kinderhospiz dürfen wir uns nicht noch einmal erlauben. "

Hinzu kommt, dass ein Verkauf des ehemaligen Krankenhauses auf der Hilpoltsteiner Burg nicht ohne Zustimmung des Rother Kreistags möglich ist. So steht es nämlich in dem Vertrag, den AWO und Landkreis im Jahr 1999 geschlossen haben. Damals hatte die AWO den Komplex für einen Euro gekauft, um es für einige Jahre als Pflegeheim zu nutzen. Später waren hier Asylbewerber untergebracht.

Ob es dann eines Tages zu einer neuen Immobilienanzeige kommen wird, die frisch sanierte Wohnungen direkt unterhalb der Hilpoltsteiner Burg anbietet, hängt zunächst einmal von der zweiten Runde der Gespräche von AWO, Landrat und Bürgermeister mit dem derzeit meistversprechenden Investor ab.

HK

 

Jochen Münch