Ingolstadt
Eine Million Euro gespart

Ingolstadt hat unter allen Großstädten die niedrigste Quote an Empfängern von Grundsicherung

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Jobcenter Ingolstadt kann unter allen deutschen Großstädten "mit Abstand" die niedrigste SGB-II-Quote (Hartz IV) vorweisen. Laut Isfried Fischer, dem Leiter der Behörde, liegt das am Arbeitsmarkt der Region sowie auch an der Qualifizierung der Menschen.

Das Jobcenter musste laut Fischer 2016 fast eine Million Euro weniger für die Sicherung des Lebensunterhalts und der Wohnungen der Ingolstädter ausgeben als noch im Jahr zuvor. "In keiner anderen Großstadt ist der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen sind, geringer als in Ingolstadt", so Fischer.

Eines der wichtigsten Ziele ist die Verringerung der Hilfebedürftigkeit der SGB-II-Leistungsberechtigen. Während deutschland- und bayernweit, nicht zuletzt aufgrund der Aufnahme von Schutzberechtigten, die Ausgaben für die Sicherung des Lebensunterhalts im Vergleich zum Beginn des Jahres 2016 anstiegen (1,7 respektive 7,3 Prozent), konnten diese durch das Jobcenter Ingolstadt um 3,3 Prozent gesenkt werden. Auch die Ausgaben für Wohnung und Heizung wurden verringert. Insgesamt waren 2016 rund 24,6 Millionen Euro für Arbeitslosengeld II und Unterkunftsleistungen aufzubringen, nach 25,55 Millionen 2015.

Nur noch jeder 21. Ingolstädter unter 66 Jahren war im 4. Quartal 2016 auf Leistungen des Jobcenters angewiesen - in Nürnberg ist es hingegen jeder Neunte. Mit 4,8 Prozent ist laut Fischer die sogenannte SGB-II-Hilfequote der deutlich beste Wert einer bayerischen Großstadt und nahm in Ingolstadt im vergangenen Jahr gegen den Trend in den meisten anderen Städten leicht ab.

In absoluten Zahlen sank die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Empfänger im Jahresdurchschnitt 2016 im Vergleich zum Vorjahr um über 200 auf nun noch knapp 3600. Und dies, obwohl im Verlauf des Vorjahres die Zahl der Flüchtlinge, die Leistungen des Jobcenters erhalten, auf rund 340 angestiegen ist. Aktuell sind es rund 400.

Besonders erfreulich sei, dass von diesem Trend auch die profitieren konnten, die schon länger auf Unterstützung des Jobcenters angewiesen sind. Deren durchschnittliche Zahl sank um über 5 Prozent oder über 110 Personen auf knapp über 2000 Ende 2016. Dies markiert laut Fischer einen Spitzenplatz bei den vergleichbaren Jobcentern. Im Vorjahr konnte das Jobcenter über 1000 Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Besonders stolz sei das Team des Jobcenters darauf, dass fast drei Viertel aller integrierten Arbeitnehmer auch ein Jahr nach der Arbeitsaufnahme noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Im Durchschnitt der vergleichbaren Jobcenter gelingen nur zu zwei Dritteln nachhaltige Integrationen.