Gerolsbach
Eine Million aus Bürgerhand

Gerolsbacher Windpark soll im Frühjahr 2016 ans Netz gehen

07.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:13 Uhr

Gerolsbach (SZ) Die Bürgerbeteiligung am Windpark Gerolsbach ist erfolgreich abgeschlossen. Mit mehr als einer Million Euro haben sich Menschen aus dem ganzen Landkreis an dem Windkraftprojekt der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen (BEG) beteiligt.

Mehr als die Hälfte der Anleger kommt dabei direkt aus Gerolsbach. Auch aus der Nachbargemeinde Aresing haben Bürger in den Windpark investiert. Damit hat die BEG nach eigenen Angaben planmäßig ihr Ziel erreicht und hält nun 26 Prozent des extra für das Windparkprojekt neu gegründeten Unternehmens Windkraft Gerolsbach GmbH & Co. KG.

„Das ist ein großer Vertrauensbeweis für unsere Arbeit und auch ein Zeichen, dass viele Bürger überzeugt sind von unserem Konzept sowie von der Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit der Windkraft als wesentlicher Bestandteil der Energiewende“, erklärt dazu Fabian Stahl, stellvertretender Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen. Zusammen halten das Kommunalunternehmen Gerolsbach und die BEG demnach 77 Prozent des Windparks im Eigentum. „Der Windpark ist somit größtenteils in Bürgerhand und die Bürger profitieren vor Ort selbst von ihrer Anlage”, betont Stahl.

Der Windpark Gerolsbach ist eines der größten Projekte, die im Landkreis derzeit im Bereich der Erneuerbaren Energien angegangen werden. Die drei Windkraftanlagen sollen jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden und damit sauberen Strom für etwa 4600 Haushalte liefern. „Damit ist Gerolsbach in Bezug auf die Stromproduktion ein Vorreiter in der Region und zu 100 Prozent unabhängig“, sagt Gerolsbachs Bürgermeister Martin Seitz (CSU). „Zudem fließt aus dem Park nicht nur Strom, sondern auch über einen langen Zeitraum Gewerbesteuer in die Gemeindekasse.“ Die Bevölkerung konnte sich bis 31. Mai mit mindestens 1000 Euro direkt an dem Projekt beteiligen.

Das Projekt läuft laut BEG insgesamt planmäßig. Die Gesellschafter rechnen damit, dass die Windkraftanlagen schon im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen können. In einem ersten Schritt erfolgen die Erdarbeiten für die Zuwegung und die erforderlichen Kranstellflächen, dann werden die Fundamentgruben ausgehoben. Ab Mitte des Jahres wird nach jetzigem Planungsstand mit dem Fundamentbau begonnen, dieser erfolgt schrittweise und leicht zeitversetzt für alle drei Anlagen. Ab Herbst soll mit den Turmbauarbeiten begonnen werden.