Peutenhausen
Eine Königin für den Maibaum

Premiere in Peutenhausen

02.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:32 Uhr

Für das große Festwochenende im Juli in Peutenhausen wurde heuer seit langer Zeit wieder ein in den Bayernfarben gestrichener Maibaum aufgestellt. Organisiert wurde das Aufstellen und die darauf folgende Maifeier vom Schnupfclub und Schützenverein. Der Baum mit weit über 30 Meter begrüßt dann im Juli die Gäste aus Nah und Fern. Nur vom extra organisierten Teleskoplader aus konnte der Baum in seiner ganzen Pracht fotografiert werden. Selbst eine Maibaumkönigin wurde heuer gewählt - Foto: Fischhaber

Peutenhausen (SZ) Eine Ehre der besonderen Art wurde am 1. Mai Martina Kneißl aus Osterham zuteil. Sie wurde zur ersten Peutenhausener Maibaumkönigin gekührt. Doch der Weg dahin war alles andere als leicht.

Der Maifeiertag beginnt in Peutenhausen schon außergewöhnlich: Bei Kaiserwetter wurde heuer seit langer Zeit wieder ein in den Bayernfarben gestrichener Maibaum aufgestellt. Bereits vor drei Wochen wurde deshalb der Maibaum umgelegt, in eine Halle verfrachtet und zu jeder Tages- und Nachtzeit von den Schnupfern und Schützen bewacht. „Da ja heuer beim großen Festwochenende vom Schnupf- und Stopselclub Gäste aus Nah und Fern erwartet werden, wollten wir natürlich auch einen prächtigen Maibaum präsentieren“, erklärt der Vorsitzende vom Schnupfclub, Florian Bestle. Nachdem im vergangenen Jahr schon die Maibaumtaferl erneuert worden waren, stand dies heuer auch bei den Kränzen und Girlanden an. „Doch mit genügend fleißigen Helfern wurde auch diese Arbeit problemlos gelöst“, erklärt Bestle.

 

Baum verliert Gewicht

Pünktlich um 10 Uhr vormittags beginnt der Baum sich unter dem Kommando von Jürgen Nestler in die Höhe zu hieven. „Deutlich leichter als im Vorjahr, da der Baum nach einem Jahr Standzeit natürlich einiges an Gewicht verloren hat“, erzählt ein Teilnehmer. Während einige Vorstandsmitglieder noch die letzten Sicherungsseile entfernen und die Straßenabsperrung auflösen, machen sich die anderen Teilnehmer auf den Weg ins Vereinsheim in Osterham, in dem der Schnupfclub und der Schützenverein ein ausgiebiges Mittagessen vorbereitet haben.

Und dann steht auch schon das Highlight auf dem Programm: die Bestimmung der ersten Peutenhausener Maibaumkönigin. Viele junge Damen stellen sich zur Verfügung, um in fünf verschiedenen Spielen den Sieg auszuspielen – beginnend mit einem Quiz über Peutenhausen und das bevorstehende Festwochenende, nur fünf Teilnehmerinnen übrig bleiben dabei übrig. Als nächstes Spiel steht, wie sollte es auch anders sein, Schnupfen auf dem Programm. Ein Gramm sollen die Kontrahentinnen in einer Minute möglichst genau verschnupfen, Nach diesem Spiel befindet sich eine Teilnehmerin weniger im Teilnehmerfeld. Für den dritten Wettkampf haben sich die Schnupfer und die Schützen etwas Besonderes einfallen lassen: „Wadelraten“ steht auf dem Programm. Sechs gestandene Mannsbilder stellen sich hinter eine Sichtwand, nur die Wadeln sind noch zu sehen. Die Wettstreiter müssen dann anhand von Porträtbildern die Wadeln zuordnen. Bei dem Spiel zeigen alle jungen Damen die gleich guten Leistungen und deshalb kommen alle eine Runde weiter.

Auch beim vierten Spiel bricht Gelächter im Publikum aus, die Teilnehmerinnen versuchen mit von ihnen ausgewählten Zuschauern möglichst genau ein Gewicht von acht Zentnern zusammen zu bekommen. Nach einer kurzen Umbaupause treten dann die zwei Finalistinnen Marion Seitz und Martina Kneißl wieder in Erscheinung. Bei dem Finalspiel wird den Kontrahentinnen alles abverlangt. Zuerst müssen sie einen halben Liter Wasser austrinken, mit der leeren Flasche zu einem bereitgestellten Stapler rennen und einige Kreise drehen, bis ihnen schwindlig ist. Anschließend folgt die größte Herausforderung: Mit dem Stapler müssen sie zwei Holzkisten aufeinander stapeln. Gar nicht so leicht für die Mädchen, da sie noch nie zuvor einen solchen Stapler bedient haben, umso besser aber für die begeisterten Zuschauer.

Dieses Herzschlag-Finale kann gar nicht knapper ausgehen, nur um den Bruchteil einiger Sekunden ist Marion Seitz langsamer und somit stand Martina Kneißl als erste Peutenhausener Maibaumkönigin fest. Sie konnte ihr Glück im ersten Moment noch gar nicht fassen.

 

Krone erhalten

Nach lang anhaltendem Applaus machen sich die Zuschauer vom Parkplatz aus zurück auf den Weg zur Festwiese, wo dann die feierliche Krönung stattfindet. Nach einigen Glückwünschen von der fairen Verliererin tritt Martina I. auf die Bühne. Als erstes bekommt sie die Schärpe umgehängt, die die von einer Firma im Ort gestiftet wurde. Als nächste Utensilien folgen Krone, Zepter und ein Blumenstrauß. Ihren ersten Termin bekommt Martina I. auch gleich mitgeteilt. Am 12. Mai soll sie die ganze Ortschaft auf dem Brauereifest in Unterbaar vertreten.