Halsbach
Eine jahrhundertealte Tradition

Im Schrobenhausener Ortsteil Halsbach wird am ersten Sonntag im September das Schutzengelfest gefeiert

25.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr

Halsbach (SZ) Jeden ersten Sonntag im September wird in dem kleinen Schrobenhausener Ortsteil Halsbach das Schutzengelfest gefeiert. Diese Tradition ist schon einige Jahrhunderte alt. Am Sonntag, 3. September, sind die Gläubigen aus dem Schrobenhausener und Aichacher Land zu diesem Fest wieder eingeladen.

Der Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der Schutzengelbruderschaft beginnt um 10 Uhr. Die Halsbacher hoffen wieder auf gutes Wetter, damit der Gottesdienst im Freien auf dem Platz vor der Schutzengelkirche gefeiert werden kann. Die heilige Messe wird Pfarrer Dominik Zitzler zelebrieren. "Ich freue mich wie jedes Jahr mit den Gläubigen aus Nah und Fern das traditionelle Schutzengengelfest feiern zu können", lädt Pfarrer Zitzler die Pilger nach Halsbach ein. Musikalisch wird die Eucharistiefeier von der Blaskapelle umrahmt - gesungen wird die Messe von Franz Schubert. Einer der außengewöhnlichen Vereine im Schrobenhausener und Aichacher Land ist die Schutzengelbruderschaft. Sie zählt zu den ältesten Vereinigungen in Altbayern, gegründet Anfang des 17. Jahrhunderts. "Die erste Eintragung über ein Schutzengelfest findet sich in der Chronik der Kirche von der Hand des Benefiziaten Seidl für den 30. August 1789. 77 Personen, vor allem aus dem Einzugsgebiet der ehemaligen Landkreise Schrobenhausen und Aichach, traten der Bruderschaft bei. Nur drei stammten aus Halsbach. Die Zahl der Eintritte ging danach deutlich zurück, stieg aber ab 1801 wieder an. Der Besuch des Schutzengelfestes hatte 1796 und 1801 in den Kriegszeiten gelitten, nicht jedoch die Zahl der Beitritte, die 1801 mit 86 sogar höher war als 1789. Vom Schutzengelfest 1786 bis zum Schutzengelfest 1813 waren insgesamt 1521 Personen beigetreten. 1819, als der Frieden eingekehrt war, stieg die Zahl der Beitritte auf die einmalige Höhe von 100 Personen", heißt es in dem Buch "Schutzengelverehrung im altbayerischen Halsbach" von Marianne Sammer und Paul Hoser, das im Jahr 2005 erschienen ist.

Mittlerweile gehören der Bruderschaft, die an diesem Festtag für die verstorbenen Mitglieder betet, einige Hundert Mitglieder an. Else Heigl und ihre zahlreichen Helfer aus dem kleinen Ort haben auch für dieses Jahr für das Schutzengelfest wieder einiges für die Gläubigen vorbereitet. Nach der heiligen Messe sind die Pilger zu einem gemeinsamen Mittagessen - angeboten werden Rollbraten oder Wienerwürste - eingeladen. Im Anschluss gibt es ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Wie schon in den vergangenen Jahren wird für die Besucher ein Zelt aufgestellt. Das Fest endet mit einer Andacht um 14 Uhr in der kleinen Kirche. Die Kollekte und der gesamte Erlös sind für den Unterhalt der Schutzengelkirche bestimmt. #media-0;