Eine gute Nachricht

Kommentar

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Kaum eine Stellenanzeige, in der diese Eigenschaft von den Bewerbern nicht verlangt wird: Teamfähigkeit. Sie spielt im modernen Berufsleben eine immer größere Rolle. Da ist es eine gute Nachricht, dass deutsche Schüler der neunten Klasse in dieser Disziplin im jüngsten PISA-Vergleichstest relativ gut abschneiden.

Gleichwohl: Es ist noch viel Luft nach oben. Denn 21 Prozent der Schüler sind lediglich in der Lage, einfache Probleme im Team zu lösen. Hier bleiben Bildungspolitik und Schulen also in der Pflicht.

Denn es ist im gesamtgesellschaftlichen Interesse, die soziale Kompetenz junger Menschen auszubilden. Ihnen zu vermitteln, dass es ein Gewinn und ein Ausdruck von Stärke sein kann, den Dienst an der Gemeinschaft über eigene Interessen zu stellen. Wer die Teamfähigkeit von Schülern stärkt, leistet auch einen bedeutenden Beitrag gegen die Ellenbogengesellschaft und gegen die zunehmende Verrohung der Sitten. Deshalb sollte dem Arbeiten im Team im Unterricht mehr Raum gegeben werden.

Dass das auch nötig ist, belegt ein Hinweis des PISA-Chefkoordinators: "Abfragewissen verliert immer mehr an Relevanz", so Andreas Schleicher gestern. Eines allerdings darf nicht unter die Räder kommen: Trotz aller Teamfähigkeit müssen Schüler in der Lage sein, Verantwortung für sich zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen.