Am Ende war es wohl der durch Umfragen und Brandbriefe verschärfte Druck der Sportverbände, der die bayerische Staatsregierung zum schnellen Handeln gezwungen hat: Allemal aber ist die Entscheidung, Amateursportwettbewerbe unter Auflagen wieder zuzulassen, gut und richtig.
Training und Testspiele sind eben kein gleichwertiger Ersatz. Der Sportler, auch der Amateur, lebt nun einmal für den Wettkampf. Dabei kommt das Ende der Corona-Zwangspause speziell für die Fußballer gerade noch rechtzeitig. Denn in vielen Bezirken geht es Mitte, spätestens Ende November schon wieder in die Winterpause.
Wichtig ist aber auch: Die Staatsregierung signalisiert mit ihrem Beschuss Vertrauen in die Mündigkeit der Vereine und Sportverbände, von denen die meisten längst ausgefeilte Hygienekonzepte in der Schublade liegen haben. Die Chance, diese umzusetzen, haben sie sich redlich verdient.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der Aspekt, dass der Amateursport eines jener Elemente darstellt, die unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhalten. Gerade für kleinere Orte - aber beileibe nicht nur für die - ist der Sport, ist auch das Sportheim von zentraler Bedeutung für die Begegnung und den Austausch mit anderen Menschen. Viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten davon die Rede gewesen, wie sich die Pandemie und ihre Folgen auf unser aller Psyche auswirken könnten. Dass ab 19. September zumindest in kleinerem Rahmen wieder sportliche Gemeinschaftserlebnisse möglich sind, ist da ein weiterer kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Normalität.
