Ingolstadt
Eine große städtebauliche Chance

Stadtrat erfährt morgen mehr über die Zukunft des früheren Rieter-Geländes - Umfangreiche Tagesordnung

23.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:26 Uhr
Rund 128000 Quadratmeter misst das Gelände, das die Gerch-Group neu entwickeln will. Zuerst soll ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden. −Foto: Schalles / Grafik: Reibel

Ingolstadt (sic) Es wird sehr warm, das kann man schon mal mit Sicherheit sagen.

Wenn der Stadtrat am morgigen Donnerstag, 25. Juli, um 15 Uhr im Neuen Rathaus zu seiner schon traditionell gehörig Ausdauer erfordernden Vor-Sommerpausen-Sitzung zusammentritt, wird es im Saal richtig heiß. Ob es auch hitzig zugehen wird, obliegt den Stadtratsmitgliedern. Themen mit besonders großem Konfliktpotenzial finden sich diesmal nicht auf der langen Tagesordnung, dafür um so mehr mit außerordentlichem Debattenbedarf. Hier eine Auswahl:

• (Punkt 1): Der dritte Bürgermeister hat mit seinem rege diskutierten Vorstoß, das Ausschreibungsverfahren für die Kammerspiele zu stoppen und stattdessen den Entwurf des Architekten Peter Bachschuster am Donau-Nordufer zu realisieren, im Stadtentwicklungsausschuss ein Desaster erlebt. Morgen befasst sich die Vollversammlung mit den Plänen Sepp Mißlbecks (UDI). Eine Kehrtwende der Stadtratsmehrheit steht eher nicht zu erwarten. Ein abermaliger Austausch hinreichend bekannter Argumente dagegen schon.



• und 18 Kinderpflegerinnen sollen im Stellenplan für 2020 genehmigt werden. Das Vorhaben ist nicht nur wegen seiner Größe umstritten - das klang im Stadtrat ebenso wie in der Bürgerschaft bereits an.

• • (Punkt 26): Zwischen der Friedrich-Ebert- und der Römerstraße tut sich eine große städtebauliche Chance auf. Der Stadtrat will sie nutzen. Er hat Ende 2018 die Eckpunkte für die Entwicklung des früheren Industrieareals beschlossen und die Verwaltung in Kooperation mit dem Investor - der Düsseldorfer Gerch-Group - mit der Realisierung eines städtebaulichen Wettbewerbs beauftragt. Am 10. Juli fand ein "Marktplatz der Ideen" statt, "zu dem die Bürger eingeladen waren, um sich über den laufenden Prozess zu informieren und Anregungen für das geplante Stadtquartier einzubringen", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. "Die schon beschlossenen Eckdaten wurden durch konkretere Anforderungen und weitere städtebauliche Parameter ergänzt. Diese werden jetzt als Grundzüge der Auslobung für den städtebaulichen Wettbewerb dem Stadtrat zur Kenntnis vorgelegt. "

15 Architekturbüros sollen in Kooperation mit Landschaftsarchitekten ein gemischtes Teilnehmerfeld bilden. Dazu wurden lokale Büros aus Ingolstadt und der Region, aus Bayern sowie dem übrigen Deutschland und der Schweiz angefragt.

Die Rede ist von einem Investitionsvolumen von rund 800 Millionen Euro. 128000 Quadratmeter ist das Gelände groß, das die Gerch-Group nun unter dem Namen "IN-Quartier" entwickeln will.

Die SPD beantragt
, so viele sozialverträgliche Wohnungen wie möglich auf dem Rieter-Gelände zu schaffen. So soll unter anderem in einem Bebauungsplan ein 30-prozentiger Anteil an gefördertem sozialgebundenen Wohnraum (etwa über Genossenschaften) festgelegt werden. Auch ein städtebaulicher Vertrag zwischen Stadt und Investor ist Teil des Antrags.

• Nummer 121 "Glacis" ; 150 "Unsernherrn Nord" sowie 118 Ä III "Bebauung Ecke Friedrich-Ebert-Straße / Theodor-Heuss-Straße".

Der Ausschuss befasst sich auch mit dem "Digitalen Testfeld Ingolstadt - Erste Meile". Hier geht es um die Gewährung einer Bau- und Dienstleistungskonzession sowie eines Baukostenzuschusses an die Com-IN.