Ingolstadt (rl) „Kann die Stadt da gar nichts tun“ Diese Frage stellen sich die im Umfeld des vor fast acht Monaten explodierten Wohnhauses im Augustinviertel lebenden Anwohner.
Denn der Trümmerhaufen, den die Tragödie um Musicaldarsteller Manfred B. nach sich gezogen hat, sieht immer noch aus wie am Tag nach dem Unglück. B. ist bei der verheerenden Gasexplosion Anfang Dezember vergangenen Jahres ums Leben gekommen.
Vor allem der unlängst bei der Verlegung von Glasfaserkabeln in der Sambergerstraße umgelegte Absperrzaun, der das Grundstück sichern sollte, ist ein potenzielles Risiko. Was, wenn kleine Kinder den offenen Trümmerhaufen als Abenteuerspielplatz entdecken? Auf eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung hat die Stadt reagiert. Der Zaun, meinte gestern Pressesprecher Michael Klarner, müsse umgehend von der Firma, die für die Arbeiten zuständig war, wiederhergestellt werden.
Was den Trümmerhaufen an sich anbelangt, hat die Stadt allerdings kaum Handlungsspielraum. Das Haus war in Privatbesitz, die Stadt habe deshalb damit nichts zu tun, lautete die Antwort aus der städtischen Pressestelle. Nehmen die Erben, wie berichtet, den Nachlass nicht an, folgt eine Erbenermittlung. Wenn niemand da ist oder keiner den Nachlass will, geht der Besitz (und damit auch die Entsorgungskosten) auf den Staat über. Bis dahin freilich dürfte einige Zeit vergehen.
Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat die Akten zur Gasexplosion in der Sambergerstraße geschlossen. Ein Gutachten des Landeskriminalamtes hatte eindeutig ergeben, dass der Gasherd manipuliert worden war. Die Ermittler gehen davon aus, dass Manfred B. selbst die Explosion herbeigeführt hat. Durch die Druckwelle und umherfliegende Teile waren viele Nachbarhäuser zum Teil stark beschädigt worden. Ein in unmittelbarer Nähe wohnender alter Mann erlitt vor Aufregung einen Herzinfarkt. An den Folgen leidet er noch immer.
