Riedenburg
"Eine ganz tolle Sache"

Mädchen und Buben des Kindergartens Maria Schutz besuchen regelmäßig die Bewohner des Seniorenhauses

29.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Ausgelassene Stimmung herrschte im Riedenburger Seniorenheim, als die Kinder von Maria Schutz zum Eisessen kamen – der Abschluss des Projekts „Alt Jung –Jung Alt“. - Foto: Hunner

Riedenburg (DK) Aus allen Ecken hört man Kinder und Senioren lachen. Im Riedenburger Seniorenhaus herrscht an diesem Tag ausgelassene Stimmung.

Neun Mädchen und Buben aus dem Kindergarten Maria Schutz sind gekommen, um ihre Freunde von nebenan vor den Sommerferien zu besuchen. Zum Abschluss des Projektes „Alt Jung – Jung Alt“ gibt es sowohl für die kleinen Besucher als auch für die Heimbewohner Eis. Doch zuvor sangen die Kinder noch lautstark ein Begrüßungslied, überreichten an jeden der Senioren eine rote Rose, machten ein Abschlussfoto und bekamen von Rita Höppner eine Urkunde. Über diese freuten sich die Kinder besonders.

Zum zweiten Mal fand die Kooperation zwischen dem Kindergarten und dem Seniorenhaus statt. Yvonne Peterhänsel hat sich für die „ganz tolle Sache“ engagiert und organisierte zusammen mit Rita Höppner, Leiterin des Kurhauses, seit September viele gemeinsame Treffen.

Alle 14 Tage besuchten die Kleinen ihre neuen Freunde und verbrachten Zeit mit ihnen. Dabei überlegte sich Peterhänsel immer etwas Passendes zum jeweiligen Monat oder zur Jahreszeit. So backten die Senioren und Kinder zusammen Plätzchen oder bastelten Faschingsmasken. Dabei halfen sich Jung und Alt gegenseitig, wie Höppner erklärt. Sina, Maria und viele andere Kinder fanden das St.-Martinsspiel am Besten.

Zu Beginn waren die Kleinen etwas schüchtern. Dies habe sich aber nach dem zweiten Treffen gelegt, erzählt Höppner. „Jedes Kind hat sich einen persönlichen Freund ausgesucht, mit dem es dann gespielt hat“, erklärt die Leiterin des Kurhauses. Sie findet es toll, dass diese Kooperation wieder zustande gekommen ist und hofft, dass das Projekt im nächsten Kindergartenjahr wieder abgehalten wird. Aber ohne gutes Zusammenspiel hätte alles nicht so gut funktioniert, betonen sie und Peterhänsel. „Auch die Eltern empfinden es als Bereicherung für ihre Kinder“, sagt die Erzieherin begeistert.

Dass die Kinder die Senioren in ihre Herzen geschlossen haben, erkenne jeder sofort, wenn er das Geschehen beobachtet, findet Peterhänsel. „Ein Kind wurde heute von einer Biene gestochen und abgeholt, doch zum Abschlusstreffen wollte es unbedingt kommen und so brachte ein Elternteil es ins Seniorenheim“, berichtet die Erzieherin lächelnd. Die Treffen von Jung und Alt gehören schon fest zum Zeitplan eines jeden Senioren und Kindes mit dazu. „Die Vorfreude ist jedes Mal groß“, erklärt Höppner. „Und wenn sie zusammentreffen, geht immer die Post ab“, berichtet sie. So auch dieses Mal. Nach dem Eisessen hüpfen, tanzen und singen die Kinder um die Senioren. Diese freuen sich sichtlich und klatschen eifrig mit, während die Kleinen „Pfiadi, i mog di so“ singen.

Dies stellt auch das Abschlusslied dar, mit dem sich der Bub und die Mädchen von den älteren Männern und Frauen verabschiedeten. Zum Schluss gibt jedes Kind den Heimbewohnern die Hand. Viele der Kleinen versprechen, wieder zu kommen und ihre neuen Freunde zu besuchen, auch wenn sie bereits eingeschult sind.