Pfaffenhofen
Eine ganz neue Sichtweise

Kindergarten St. Elisabeth darf sich jetzt Konsultationskita für Sprachförderung nennen

01.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Freuen sich über die neuen Sprachförderungsmöglichkeiten für die Kinder in St. Elisabeth: Tanja Löwe (von links), Kathrin Maier (Sachgebietsleiterin Familie und Soziales), Dritter Bürgermeister Roland Dörfler, Christiane Hofbauer und Kindergartenleiterin Katrin Cleemen - Foto: Steinbüchler

Pfaffenhofen (PK) Die Pfaffenhofener Kindertagesstätte St. Elisabeth darf sich jetzt als einzige im Landkreis Konsultationskita nennen. Als eine von bundesweit 350 Kindertageseinrichtungen hat St. Elisabeth eine einjährige Weiterbildung zum Thema Sprachförderung erfolgreich abgeschlossen.

Bis Ende 2014 können interessierte Fachkräfte aus anderen Einrichtungen nun St. Elisabeth besuchen und sich dort über Sprachförderung im Alltag informieren: Sie können „konsultieren“ und so am Wissen der Pfaffenhofener Mitarbeiterinnen teilhaben.

Gefördert wird und wurde das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Gelder zur Verfügung stellte, um die Weiterbildung und die zusätzlichen Arbeitsstunden, die die Konsultationsphase beinhaltet, zu finanzieren. Das Konzept zur Sprachförderung bei Kindern bis drei Jahren mit dem Titel „Die Sprache der Jüngsten entdecken und begleiten“ wurde vom Deutschen Jugendinstitut entwickelt.

Als 2012 das Bundesfamilienministerium deutschlandweit Kindertageseinrichtungen aufforderte, sich für die Offensive „Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ zu bewerben, ergriff die Stadt Pfaffenhofen die Initiative. Als Verbund wurden die Kindergärten St. Johannes und St. Elisabeth in das Programm aufgenommen und jeweils eine Mitarbeiterin zur Sprachförderfachkraft weitergebildet.

In St. Elisabeth war dies Tanja Löwe und sie hatte seitdem mit einer halben Stelle die Aufgabe, sich ausschließlich um Sprachförderung der Kinder – vor allem der Jüngsten – zu kümmern. Schnell zeigte sich, wie wertvoll eine solche Stelle ist: Zum einen gibt es im Kindergarten dadurch eine Person, die sich intensiv mit den Themen Sprachentwicklung und Sprachförderung beschäftigt und die den Kolleginnen dieses Wissen näher bringen kann. Zum anderen ist Löwe mit dieser halben Stelle nicht in den normalen Gruppendienst eingebunden und kann sich auf das konzentrieren, was für die Sprachentwicklung am wichtigsten ist: Zeit haben, den Kindern zuhören, sich mit ihnen über ihre Interessen, Bedürfnisse und Wünsche austauschen und dabei ein gutes sprachliches Vorbild sein.

Nachdem die Offensive und auch die damit verbundene halbe Stelle Ende 2014 ausläuft, stellt sich die Frage, wie zumindest das Wissen über gute Sprachförderung im Kindergartenalltag über 2014 hinaus im Team nachhaltig verankert werden kann. „Mit dem Angebot, sich als Konsultationskita zu qualifizieren, bekamen alle Kolleginnen, die mit Kindern bis zum Alter von drei Jahren arbeiten, die Möglichkeit, sich in einer einjährigen, praxisbegleitenden Fortbildung mit dem Thema alltagsintegrierte Sprachförderung auseinanderzusetzen“, berichtet Katrin Cleemen, die Leiterin von St. Elisabeth. Auch die anderen Teammitglieder wurden an drei Fortbildungstagen in das Konzept und die Grundprinzipien der Sprachförderung eingeführt.

Auch Christiane Hofbauer, die das Konzept in St. Elisabeth vermittelt und das Team fortgebildet hat, meint: „Die Fachkräfte waren sehr engagiert und haben schon während der Weiterbildungen intensiv darüber diskutiert, wie das neue Wissen in den Alltag eingebracht werden kann.“

Tanja Löwe findet jedenfalls, dass sich die Weiterbildung gelohnt hat: „Der Alltag und die Sprachentwicklung der Kinder konnten in der Weiterbildung intensiv durchleuchtet werden. Dadurch veränderte sich die gesamte Sichtweise auf das kindliche Lernen.“