Riedenburg (DK) Seit zehn Jahren vergeben der DONAUKURIER und die Raiffeisenbank Riedenburg den DK-Ehrenamtspreis. Insgesamt 14 Bürger aus der Region wurden inzwischen für ihr Engagement geehrt. Am Dienstag kommt bei der Gala in Riedenburg eine weitere Persönlichkeit hinzu.
Sie wirken meistens im Verborgenen. Deshalb ist es das größte Verdienst des DK-Ehrenamtspreises, die Leistungen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, die gewöhnliche Menschen für das Gemeinwohl erbringen. Seit zehn Jahren wird dieser Preis nun alljährlich vergeben. 14 Persönlichkeiten aus der Region tragen inzwischen mit Stolz diesen Titel. Denn bisweilen konnte sich die Jury nicht auf einen Preisträger einigen. Anfangs von so manchen vielleicht insgeheim belächelt, hat sich diese von der Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing und dem DONAUKURIER verliehene Auszeichnung zu einem weithin geachteten Markenzeichen entwickelt.
Bei der Gala in der Sporthalle der Mädchenrealschule St. Anna in Riedenburg ist es wieder soweit. Im vergangenen Sommer wurden im Rahmen einer Serie im DONAUKURIER Menschen vorgestellt, die Freude am Leben verbreiten. Der Name des neuen Ehrenamtspreisträgers wird am Dienstag um 19 Uhr genannt, die Besucher erheben sich von ihren Sitzen und spenden lange Applaus. So mancher Geehrte musste sich da schon verstohlen die Tränen aus den Augen wischen, wie die Erfahrungen aus den vergangenen zehn Jahren zeigen. Spätestens in diesem Moment wird jedes Mal klar, dass der DK-Ehrenamtspreis sofort erfunden werden müsste – wenn es ihn nicht schon gäbe.
Glücklicherweise ist das Ehrenamt nicht nur in unserer Region tief verwurzelt. Vor allem Bayern ist der Freistaat der Anpacker. Aber ganz Deutschland ist Ehrenamtsland. Rund 31 Millionen Bürger über 14 Jahren sind in Vereinen und Organisationen, in Verbänden und Initiativen, in Kindergärten und Seniorenheimen, in der Feuerwehr oder bei der Wasserwacht aktiv. Das sind etwa 44 Prozent der Bundesbürger. Die meisten von ihnen sind auch beruflich erfolgreich, haben eine Familie – und bringen sich trotzdem in ihrer kargen Freizeit ehrenamtlich ein. Diese Menschen erwarten sich für ihre Arbeit kein Geld. Aber sie ziehen Freude daraus, sie sind die Stützen dieser Gesellschaft und finden in dieser Tätigkeit einen Lebenssinn. „Ehrenamtliches Engagement stiftet Zusammenhalt und belebt die Demokratie als Ganzes“, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Eine von der Bundesregierung erhobene Untersuchung mit dem sperrigen Namen Freiwilligensurvey brachte weitere verblüffende Ergebnisse an den Tag. Die Zahl der Ehrenamtlichen in Deutschland steigt. Heute sind es zehn Prozent mehr als noch vor 15 Jahren. Die meisten von ihnen engagieren sich langfristig. So übt ein Drittel der Freiwilligen diese Tätigkeit seit über zehn Jahren aus. Männer bringen sich geringfügig mehr ein als Frauen und Westdeutsche mehr als Ostdeutsche. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen wird ein Spitzenwert erreicht, das Ehrenamt ist also keineswegs die Domäne älterer Menschen. Das ehrenamtliche Engagement leidet aber, wenn die Arbeitslosigkeit in einer Region hoch oder das Bildungsniveau niedrig ist. Die Befragung von knapp 30 000 Bürgern ergab aber noch eine andere Erkenntnis: Jede zweite Person, die sich heute noch nicht engagiert, wäre bereit, zukünftig irgendwo mit anzupacken.
Auch der DK-Ehrenamtspreis trägt dazu bei, noch mehr Bürger für den freiwilligen Dienst an der Gesellschaft zu mobilisieren. In zehn Serien mit über 100 Artikeln wurden im DONAUKURIER die ungemein vielfältigen Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements in unserer Gegend beschrieben. Es wurden gesellschaftliche Vorbilder porträtiert. Die von der Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing ausgelobte Summe in Höhe von 1000 Euro muss wieder in das ehrenamtliche Projekt des Preisträgers fließen. Doch das Geld ist hier ausnahmsweise einmal nur Nebensache. Den bislang Geehrten ging es stets vor allem darum, diese Gesellschaft ein wenig menschlicher zu machen.
Wer wird Preisträger 2017?
Wer wird in diesem Jahr Träger des DK-Ehrenamtspreises? Die Jury, in der Bürgermeister, Pfarrer und frühere Ehrenamtspreisträger sitzen, hat sich bereits entschieden. Das Ergebnis wird bei der Ehrenamtsgala am Dienstag um 19 Uhr in der Sporthalle der Mädchenrealschule verkündet.
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