München (DK) Wenn auch mit einem 5:2-Erfolg, so verließ Freiburgs Trainer Christian Streich München am Mittwoch immerhin mit ein paar netten Worten in Richtung seines Kollegen. „Er hat mir gesagt, dass es – wenn wir weiterhin diese Organisation und dieses Herz an den Tag legen – nur eine Frage der Zeit ist, bis sich der Erfolg bei uns einstellt“, verriet 1860-Coach Markus von Ahlen gestern, nachdem sein Team am Abend zuvor in der zweiten Runde des DFB-Pokals an einem cleveren Erstligisten gescheitert war.
Ob Streichs aufmunternde Prognose nun tatsächlich zeitnah eintreffen wird oder den Löwen aktuell mehr zur Schönrednerei in Krisenzeiten dient? Am Sonntag (13.30 Uhr) kehren die Sechziger beim VfL Bochum jedenfalls in den Ligaalltag zurück. Und dort hat sich trotz der guten Leistung gegen Freiburg nichts geändert: Der TSV 1860 ist nach wie vor Letzter.
Und genau an diesem Tabellenplatz müssen sich alle Beteiligten beim Traditionsklub derzeit messen lassen. Der „extreme Umbruch“, wie ihn Sportdirektor Gerhard Poschner vor der Saison propagierte, trägt momentan noch keine Früchte. Noor Basha, 1860-Aufsichtsrat und Cousin von Löwen-Investor Hasan Ismaik, ließ in dieser Woche zwar ausrichten: „Wir alle, auch Hasan, glauben an dieses Projekt.“ Doch die vielleicht entscheidendere Frage lautet: Wie lange noch? Ein Erfolgserlebnis muss dringend her, um die Lage bei den Löwen zu beruhigen. „Wir müssen jetzt auch einfach mal einen dreckigen Sieg holen“, meint Offensivspieler Daniel Adlung. Und Trainer von Ahlen, der einerseits Routine in die Mannschaft bringen möchte, sich aber andererseits eine Rotation aufgrund der Englischen Woche vorstellen könnte, sieht sein Team vor der Auswärtspartie in Bochum „nahe dran, sich endlich auch für die Leistungen zu belohnen.“
Am Sonntag unternehmen die Löwen im Rewirpower-Stadion den nächsten Anlauf dazu. Bei einem Team, das derzeit eine ähnliche Schwächephase wie die Löwen durchlebt.
