Dietfurt
Eine Filmrallye zum Auftakt

Stadt zeigt zum Start ins Jubiläumsjahr am "g'schenkten Dog" alte Bilddokumente von Beni Spitzer

17.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:11 Uhr

"Kind bet - es kommt der Schwed": Nach zwölf Jahren wird das Historienstück während der Festwoche im Juli erneut am Goggerturm aufgeführt werden. ‹ŒArch - foto: Erl

Dietfurt (uke) Das Jubiläumsjahr in Dietfurt hat begonnen. Zwar recht verhalten bisher, aber das soll sich bald ändern. Bei der ersten größeren Veranstaltung können die Dietfurter in die jüngere Vergangenheit ihrer Heimatgemeinde eintauchen, der vor 600 Jahren das Stadtrecht verliehen wurde.

"Der g'schenkte Dog" nennt sich die Veranstaltung. Damit gemeint ist ein Tag, den es nur alle vier Jahre gibt: den 29. Februar. Das Jahr 2016 ist ein Schaltjahr und damit um einen Tag länger als ein normales. Und justament an besagtem geschenkten Montag wird die Stadt so richtig ins Jubiläumsjahr starten.

Es sollen Filmaufnahmen aus vergangenen Dietfurter Zeiten gezeigt werden. Das Organisationsteam um Festorganisator Johann Dietz aus Mitteldorf hat aus dem Stadtarchiv alte Filme hervorgekramt, die am Nachmittag und Abend in allen Dietfurter Gaststätten gezeigt werden sollen. Sie stammen von Bäckermeister und Hobbyfilmer Benedikt (Beni) Spitzer, der vor Jahrzehnten mit der Kamera viele Ereignisse festgehalten hat. Spitzer kommentierte seine Aufnahmen und unterlegte die Filme mit Musik, was für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung war. Die Stadt Dietfurt hatte Benedikt Spitzer, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag hätte feiern können, zurecht zum Ehrenbürger ernannt.

Archivar Hans Hutter und Dietz haben eine Vorauswahl getroffen, Josef Mehringer hat die Filmdokumente auf DVD aufbereitet. Mit dabei beim "g'schenkten Dog" sind das Gasthaus zu Post, der Gasthof Bräu-Toni, die Pizzeria "Da Enzo", das Café-Bistro "Zum Schouh" und das Sportheim "Beim Jacky". Albert Schweiger, Bernd Mayr, Christian Linz, Josef Mehringer und Johann Dietz werden die Filme vorführen, die jeweils etwa eine halbe Stunde dauern. In jedem Lokal wird ein anderer Film gezeigt. "Es soll eine kleine Kneipenrallye werden", erklärt Dietz. Nach der Vorführung bleibe genügend Zeit, um das Lokal zu wechseln.

Folgende Themen wurden für die Zuschauer vorbereitet: ein Film von der Krönung des Chinesenkaisers "Ma-Ler-Gie" aus dem Jahr 1954 und von einer Bauernhochzeit im Fasching. Auch die Umzüge am Unsinnigen in den Jahren 1964 bis 1991 werden wiederauferstehen. Gezeigt werden auch denkwürdige Ereignisse wie Primiz, Glockenweihe, die Einweihung der Schule und des Sieben-Täler-Bads sowie ein Fronleichnamszug vergangener Zeiten. Ausgegraben haben die Organisatoren einen Streifen, der die Abfahrt der letzten Dietfurter Eisenbahn zeigt, eine Schleusung auf dem Ludwig-Donau-Mainkanal oder das Versetzen der Regnath-Brücke. Kurze Aufnahmen sind auch von der Marinejugend und weiteren Vereinen zu sehen, die es heute nicht mehr gibt.

Die Vorführungen beginnen um 16 Uhr, die Filme werden bis 22 Uhr alle 45 bis 50 Minuten wiederholt. Damit besteht für alle Dietfurter die Möglichkeit, den "g'schenkten Dog" auszukosten und je nach Interesse und Zeit die einzelnen Filme hintereinander anzuschauen. "Auch alle Dietfurter aus den Ortsteilen sollen sich angesprochen fühlen", betont Dietz. Die alten Aufnahmen würden selbstverständlich auch die Dörfer und ihre Bewohner zeigen. "Welcher Film in welchem Lokal läuft, werden wir nicht verraten", sagt Dietz. Damit solle die Spannung erhalten bleiben. Nur eines ist sicher: "Es ist möglich, alle Filme anzuschauen."