Schrobenhausen
Eine fantasievolle Spielelandschaft entsteht

Der Spielplatz in Drei Linden wird erneuert – Ein Zimmermann und ein Tischler sind eine Woche lang im Einsatz

12.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr
Spielplatz in Dreilinden. −Foto: Wöhrle, Eleonore, München

Schrobenhausen (SZ) In nur einer Woche ein neu gestalteter Kinderspielplatz: In Drei Linden ist seit Montag ein gespieltes Team zugange. Ein Tischler und ein Zimmermann, beide aus Sachsen, bringen in fünf Tagen das Spielgelände auf Vordermann und bauen fantasievolle neue Spielgeräte auf.

Der eine sitzt im Bagger und erledigt den Aushub, der andere sortiert schon mal die schweren Holzbalken, die in den nächsten Tagen am Kinderspielplatz in Dreilinden verbaut werden. Die Firma Krambamboul aus Brandenburg bekam von der Stadt Schrobenhausen den Auftrag zur völligen Umgestaltung – und das wird jetzt in genau einer Woche erledigt. Am Montag sind zwei Mitarbeiter der Firma aus Sachsen angereist, haben sich in einer Pension einquartiert und sofort ans Werk gemacht.

Ein angemieteter Bagger stand bereits bereit, so dass die beiden gleich loslegen konnten. Und das haben sie auch getan. Schon an Dienstag war das große Klettergerüst in Teilen aufgebaut und in der Erde verankert. Allerdings nur vorläufig. Denn erst wenn alle vorgesehenen Spielgeräte auf dem Spielplatzgelände platziert sind, wenn also der Parcours abgesteckt ist, dann werden die Geräte einbetoniert. Dazu wird eine örtliche Baufirma frischen Beton liefern. Das wird gegen Ende der Woche erfolgen. Wenn alles fertig ist, gibt es noch einen TÜV-Termin. Erst wenn ein TÜV-Mitarbeiter alle Spielgeräte geprüft und abgenommen hat, sind die Arbeiten für die beiden Männer aus Sachsen erledigt.

Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Deshalb sind die beiden jeden Tag ab sieben auf dem Platz in Drei Linden und arbeiten bis zu zehn Stunden durch. Für einen Volksfestbesuch hatten sie jedenfalls keine Zeit. Aber eines haben sie schon festgestellt: „Schrobenhausen ist eine schöne Stadt“, sagt der Tischler. Genau der richtige Ort für die ungewöhnlichen Spielgeräte der Brandenburger Firma, die von den Mitarbeitern selbst hergestellt werden. Für die verwinkelten Baumhäuser, die auch in Drei Linden aufgestellt werden, wird vor allem Eiche und Robinie verwendet. Die einzelnen Teile sind zum Großteil naturbelassen, aber auch mit roter und grüner Farbe bemalt. Sie werden so perfekt geliefert, dass die Mitarbeiter vor Ort nur noch kleine Ausbesserungsarbeiten machen müssen.

Wenn das Team aus Tischler und Zimmermann loslegt, dann sitzt jeder Handgriff. Die beiden haben schon viele Kinderspielplätze zusammen aufgebaut und sind immer noch mit Begeisterung dabei. „Es ist eine schöne Arbeit“, erklärt der Zimmermann. Schon das Entwerfen und Anfertigen der Geräte mache Spaß. Und auch die Montage bringt viel Abwechslung. „Man kommt ganz schön rund und sieht viel“, versichert sein Kollege, der vor Kurzem in München einen neuen Kinderspielplatz mit aufgebaut hat.

In Schrobenhausen arbeiten die beiden Kollegen genau nach Plan. Neben dem großen Klettergerüst werden sie eine Doppelschaukel, zwei Wipptiere und einen Kleinkindbereich mit Sandspiel aufbauen. „Das wird ein schöner Spielplatz“, sind sich die beiden sicher.

Die Arbeitsabläufe für die nächsten Tage stehen schon fest. „Als Nächstes wird betoniert“, erklärt der Tischler. Dann werden die Netze gespannt. „Am Donnerstag ist wahrscheinlich die TÜV-Abnahme“, schätzt er. Und am Freitag steht dann der letzte Arbeitsschritt an. „Zum Schluss werden die Turmlogos angebracht“, sagt er. Dann geht es übers Wochenende nach Hause und nächste Woche zum nächsten Einsatz.

DAS SCHROBENHAUSENER SPIELPLATZKONZEPT

Im Jahr 2013 verabschiedete der Schrobenhausener Stadtrat ein Spielplatzkonzept für die Stadt. Berater dabei war der Designer Günter Belzig aus Deimhausen, ein weltweit anerkannter Spezialist für Spielplätze.

Die 31 Schrobenhausener Spielplätze wurden dabei einer Prüfung unterzogen. Ziel des Konzepts ist es, lieber weniger, dafür aber interessantere und beliebtere Plätze zu haben. Der Mittelalterspielplatz an der Stadtmauer soll dabei als Beispiel für eine solch gelungene Spielzone dienen.

Der Kinderspielplatz in Drei Linden ist jetzt der zweite Schrobenhausener Spielplatz, der rundum erneuert und mit schönen, die Fantasie anregenden Spielgeräten ausgestattet wird. Rund 65 000 Euro lässt sich das die Stadt Schrobenhausen kosten.

Den Auftrag für die Neugestaltung erhielt die Firma Krambamboul in Nuthetal in Brandenburg, die bereits in Aichach einen sehr gelungenen Spielplatz gebaut hat. Die Entscheidung, den Auftrag nach Brandenburg zu vergeben, fällte übrigens nicht der Stadtrat, sondern der Jugendstadtrat. Deren Mitglieder bekamen die Entwürfe aller Firmen vorgelegt, die sich für die Umgestaltung des Spielplatzes in Drei Linden beworben hatten. Der Vorschlag der Firma Krambamboul gefiel den Jugendlichen am besten – und es war auch noch der günstigste. | woe