Ingolstadt
Eine enge Sache

28.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:41 Uhr

Sie hält die Stellung, obwohl es sich kaum noch für sie lohnt: Anna Maria Heinrich betreibt den letzten Kramerladen in der Altstadt – seit 1960. Die 85-Jährige leidet sehr unter der Baustelle. - Foto: Richter

Ingolstadt (sic) Die Bauherren wissen um die Belastung für die Anlieger, beteuern aber: „Alles liegt voll im Zeitplan!“ Mitte Juli ende die Phase eins, berichtet Claudia Recknagel, Sprecherin der Kommunalbetriebe. Dann wird auf der Ostseite der Josef-Ponschab-Straße in vier Metern Tiefe der Hauptkanal komplett erneuert sein – 160 Meter lang, mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern.

Darüber kommen auf verschiedenen Niveaus die Leitungen für Fernwärme, Gas und Strom. Bauphase Nummer zwei soll nach Auskunft der Stadt pünktlich im August beginnen. Da ist die Westseite der Straße an der Reihe. Auch hier werden der Hauptkanal und alle Hausanschlüsse ersetzt sowie neue Versorgungsleitungen gelegt. Im November soll das Pflaster drauf kommen. Phase drei – Schäffbräustraße Süd – startet 2012.

Claudia Recknagel nimmt die Kollegen von der Bauplanung in Schutz: „Wir wissen, dass einige Bürger glauben, wir würden die Straße ständig aufreißen und dann wieder zuschütten. Aber dieser Eindruck trügt!“ Diese Altstadt-Baustelle sei halt kompliziert: eng und schwer zugänglich. „Die Leitungen liegen sehr dicht beieinander, müssen aber jeweils einzeln, Schicht für Schicht, verlegt und eingegraben werden.“ So entstehe eben der Eindruck des permanenten Auf und Zu. „Als Außenstehender sieht man das nicht so.“

Alles auf einmal in Angriff zu nehmen, gehe nicht, sonst wäre die Straße völlig unpassierbar. „Die Arbeiter wollen sich nicht gegenseitig im Weg stehen“, erklärt Claudia Recknagel. „Und durchkommen soll man ja auch noch.“ Sie weiß: „Das ist belastend, aber leider notwendig.“