Hilpoltstein
Eine einmalig gute Aufstiegschance

FSG Hilpoltstein strebt nach 3:2-Zittersieg die Rückkehr in die 1. Luftpistolen-Bundesliga an

21.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Eine Millimeterentscheidung: Karl Schmidt macht es beim Heimwettkampf der Hilpoltsteiner Luftpistolenschützen besonders spannend und sichert der FSG erst im Stechen den 3:2-Sieg - Foto: R. Münch

Hilpoltstein (HK) Eine Millimeterentscheidung beim letzten Schuss hat den Luftpistolenschützen der FSG Hilpoltstein gestern im Heimwettkampf der 2. Bundesliga Süd einen 3:2-Zittersieg gegen die Bogenschützen Grund beschert und damit die Hoffnung auf die Rückkehr in die 1. Bundesliga genährt.

Auf einmal war es mucksmäuschenstill im Schützenhaus der Feuerschützengesellschaft am Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller. So still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Die Begegnung des 3. Wettkampftages, an dem die Hilpoltsteiner diesmal nur eine Partie zu bestreiten hatten, stand auf des Messers Schneide. Nach jeweils 40 Schuss der zehn Athleten an den Ständen stand es 1:2 für die Gäste aus dem niederbayerischen Grund. Weil es in gleich zwei Begegnungen nach Ablauf der 40-minütigen Wettkampfzeit noch Unentschieden stand, musste das Stechen die Entscheidung über Sieg und Niederlage bringen.

Den Anfang machten Stefan Schwab und sein Gegner Kai Höfl, die es beide auf 372 Ringe gebracht hatten. Dabei hatte es Schwab unnötig spannend gemacht, nachdem er im vierten Durchgang mit den letzten vier Schuss keine Zehn mehr getroffen hatte und so noch seinen eigentlich komfortablen Vorsprung noch hergab. Doch im Stechen hatte Schwab Nerven wie Drahtseile und legte eine Zehn vor, die seinen Gegner derart unter Druck setzte, so dass der sogar nur eine Sechs traf und den Hilpoltsteiner 2:2-Ausgleich zulassen musste.

Damit lag der ganze Druck auf Hilpoltsteins Spitzenschütze Karl Schmidt. Auch der Routinier aus Obermässing hatte gegen den immer treffsicherer werdenden Stefan Lipp mit seinem letzten regulären Schuss, einer Neun, die Entscheidung verpasste und musste trotz starker 377 Ringe ins Stechen. Diesmal aber zog der Athlet aus Grund als Erster den Abzug, legte aber nur eine Acht (8,7) vor. Der Sieg war damit zum Greifen nahe und Karl Schmidt packte eiskalt zu. Mit einer glatten Neun (9,0) sicherte er seiner Mannschaft mit dem letzten Schuss noch den dritten Punkt zum 3:2-Zittersieg. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Millimeterentscheidung, denn legt man die beiden Schüsse zum Vergleich übereinander, setzte Schmidt seinen Schuss gerade einmal einen halben Millimeter näher an die Mitte der Scheibe, als sein Konkurrent.

Völlig souverän steuerte unterdessen Maxim Konradi an Position drei mit guten 370 Ringen und fünf Zählern Vorsprung dritten Punkt für die FSG Hilpoltstein bei. Ein Ring fehlte unterdessen Alexander Engel an Position fünf (371:372), um seinen Gegner Hermann Mayerhofer in ein Stechen zu zwingen. Zwei Stände weiter, an Position vier, blieb Sebastian Burger, der Jüngste im Team der Burgstädter, als Einziger unter 370 Ringen, was am starken Gesamtergebnis nichts änderte. Mit insgesamt 1854 Ringen stellte das von Rainer Leonhardt trainierte FSG-Team auch den Saisonbestwert vom ersten Wettkampftag ein, als das Tabellenschlusslicht SV Freischütz Pfannenstiel mit 4:1 bezwungen wurde.

Nun aber benötigen die Hilpoltsteiner Luftpistolenschützen am vierten und letzten Wettkampftag der Saison noch zwei weitere Siege, um nach acht Jahren die Rückkehr in die 1. Bundesliga realisieren zu können. Zwar liegen die Burgstädter weiterhin nur auf dem fünften Tabellenplatz, doch eine Ligenreform des Deutschen Schützenbundes (DSB) bietet der Feuerschützengesellschaft eine wohl einmalig gute Aufstiegschance.

Weil die beiden Gruppen der 1. Bundesliga als auch die vier Gruppen der 2. Bundesliga auf jeweils zwölf Mannschaften aufgestockt werden, steigen am Ende dieser Saison zwei Mannschaften direkt und ohne Umweg über einen Aufstiegskampf auf. Umgekehrt ist es quasi unmöglich, in dieser Saison in die Bayernliga abzusteigen. Und weil in der 2. Bundesliga Süd mit der HSG München und dem SV Kelheim-Gmünd auch noch zwei zweite Mannschaften vertreten sind, die derzeit auch noch auf den Plätzen zwei und drei liegen, würde den Hilpoltsteinern damit schon der vierten Tabellenplatz zum Aufstieg reichen.

„Jetzt stehen die Chancen eigentlich ganz gut für uns“, sagte FSG-Schützenmeister Robert Landmann nach dem gestrigen Zittersieg, der aufgrund der anderen Ergebnisse in der Liga zu einem Pflichtsieg wurde. Für den Aufstieg müssen sich die Hilpoltsteiner aber erst einmal am 18. Januar im oberbayerischen Peiting gegen den gastgebenden SV Peiting sowie gegen die Singoldschützen Großaitingen durchsetzen. „Das lassen wir einfach auf uns zukommen“, sagte Landmann.

FSG Hilpoltstein - Bogenschützen Grund 3:2 – Karl Schmidt 377:377, Stechen 9:8, Stefan Schwab 372:372, Stechen 372:372, Stechen 10:6, Maxim Konradi 370:365, Sebastian Burger 364:366, Alexander Engel 371:372.