Friedrichshofen - Durchschnittlich etwa sechs Prozent Marktanteil haben die Fernsehübertragungen im Dritten Programm: Damit sitzen zwischen 200000 und 300000 Menschen vor den Bildschirmen, wenn der Gottesdienst sonntags aus verschiedenen Pfarreien und Kirchengemeinden ins TV übertragen wird.
So dürfte es auch am Sonntag gewesen sein: Da haben das Bayerische Fernsehen, SWR und WDR die Messe aus der katholischen Pfarrkirche in Friedrichshofen live gesendet.
Kommunionkinder und Firmlinge gestalteten die Messe in Friedrichshofen mit, der Eichstätter Organist Rudolf Pscherer spielte die Orgel, Regionalkantor Christoph Hämmerl dirigierte ein achtköpfiges Ensemble. 50 Minuten durfte die Übertragung dauern - das schaffte Pfarrer Georg Brenner punktgenau. 47 Minuten nach Beginn der Feier erteilte er den Segen. Nach der Feier können die Zuschauer immer in den Gemeinden anrufen: "Viele schätzen die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst mit den Verantwortlichen aus der Gemeinde ins Gespräch zu kommen", weiß Kammhuber. Für manchen sei es das einzige Gespräch am Tag.
"Gottesdienste im Fernsehen sind in diesen Zeiten für viele Christen konfessionsübergreifend eine gute Möglichkeit der Besinnung auf das, was im Leben zählt", sagte BR-Redakteurin Andrea Kammhuber, die für die Übertragung verantwortlich war. "Sie spenden Trost und sie geben die Möglichkeit, das Kirchenjahr in all seinen Facetten mitzuerleben, trotz Lockdown und selbst wenn man selbst nicht mehr in die eigene Pfarrei gehen kann. " Daher seien sie gerade jetzt in diesen Zeiten unverzichtbar für die Programmmacher. Seit Beginn der Pandemie sendet das BR jeden Sonntag einen Gottesdienst - immer in Zusammenarbeit mit der Konfession, die im ZDF nicht dran ist. Daher wurde am Sonntag im Zweiten ein evangelischer Gottesdienst gesendet (aus Ingelheim am Rhein).
smo
