Oberhausen
Eine bekannte, aber neue Schulleiterin

Karin Wunderlich steht nicht mehr nur kommissarisch an der Spitze der Oberhausener Grundschule

28.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:24 Uhr
Sie ist die neue Schulleiterin in Oberhausen: Karin Wunderlich neben einer Darstellung des Schullogos in der Aula. −Foto: Zinner

Oberhausen - Eigentlich trägt sie die Verantwortung schon seit einem Jahr.

Nun aber hat sie den Posten nicht mehr nur kommissarisch inne: Karin Wunderlich ist die neue Leiterin der Grundschule Oberhausen.

Es geht wieder lebhaft zu in der Oberhausener Grundschule. Kinderstimmen hallen vormittags durch die Räume. Lehrerinnen flitzen durch die Gänge. Die neue Schulleiterin zeigt sich erleichter über die zurückgekehrte Geschäftigkeit im Haus: "Die Schule lebt vom Miteinander, vom Sozialen, Emotionalen. " Ein Stück weit stehe die aktuelle Corona-Situation dem noch immer im Wege. Eine Lehrerin darf einem Kind weiterhin nicht tröstend über die Schulter streichen, wenn es weint. Aber den Schülern Auge in Auge zu begegnen, sei viel besser als nur digital, ist Wunderlich überzeugt. "Es gibt nichts schrecklicheres als eine geschlossene Schule. "

Die 49-Jährige wollte schon seit ihrer Kindheit Lehrerin werden. Sie mag es, mit Menschen zu arbeiten. "Ich könnte nie nur im Büro sitzen. " Dennoch beteuert Wunderlich, sie organisiere gerne. Vor allem den Zusammenhalt im Team schätzt sie. Während Wunderlichs Gespräch mit unserer Zeitung in ihrem Büro, kommen immer wieder Lehrerinnen rein, um kurz etwas zu fragen oder abzusprechen. Der Umgang miteinander ist vertraut. Sie sitze nicht alleine im Büro, es sei ein Miteinander, erklärt die Schulleiterin. Wenn es beispielsweise um die Ausarbeitung eines Elternbriefes gehe, wirkt auch das Kollegium mit. "Da brauche ich vier Augen, am liebsten sechs oder acht".

Die Stelle der Schulleitung war in Oberhausen schon lange ausgeschrieben. Vergangenes Schuljahr hatte Wunderlich sie kommissarisch ausgeübt, weshalb sie bereits Erfahrung auf diesem Posten sammeln konnte. Im Kollegium hätten ihr alle gesagt, sie seien froh, dass sie den Job weiter mache, ebenso die Gemeindeverwaltung. Die Kontinuität gebe Übersicht und Ruhe. "Man weiß, wie der andere tickt. " Immerhin habe man mit der Gemeinde gemeinsam die Digitalisierung der Schule begonnen. Ein schönes Gefühl sei es, "wenn die Fäden gut zusammenlaufen" - also die zwischen ihr, dem Kollegium, der Gemeinde, dem Schulamt und der Kirche. Eben allen Menschen mit denen sie zusammenarbeitet.

Vergangenes Schuljahr hatte die 49-Jährige keine Klassenleitung übernommen, um sich ihren neuen Aufgaben als damals kommissarische Leiterin verstärkt widmen zu können. Die Verbindung zu einer eigenen Klasse aber hatte ihr gefehlt. Nun teilt sie sich eine mit einer Lehrerin und zeigt sich darüber recht erleichter. Dass sie nun weniger Zeit mit den Schülern selbst verbringen kann, damit habe sie sich abgefunden. "Sonst hätte ich's nicht machen dürfen. " Sie wolle nicht halbherzig an die neuen Aufgaben herangehen. Immerhin habe sie sich für den Posten beworben.

Die Pädagogin ist bereits seit 2007 an der Oberhausener Grundschule tätig. Ursprünglich stammt Karin Wunderlich aus Biding im Markt Burgheim. Nach dem Abitur, fing sie als 19-Jährige ihr Lehramtsstudium in Augsburg an. Das Referendariat absolvierte sie in Neuburg Ost. Als Grundschullehrerin war sie in Ehekirchen, Karlshuld und Bergheim tätig, bevor sie nach Oberhausen kam. Privat engagiert Karin Wunderlich sich in der Kirche in Ortlfing, etwa als Lektorin, Wortgottesdienstleiterin oder im Kirchenchor. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt Wunderlich auch in dem Burgheimer Ortsteil.

DK

Christine Zinner