Eine Bastion der Bildung

11.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:24 Uhr

Der Trend ist signifikant: Der Anteil der hochqualifizierten Arbeitnehmer ist in Ingolstadt in den vergangenen drei Jahrzehnten stark gestiegen. Da gegen sank die Zahl der Beschäftigten ohne abgeschlossene Berufsausbildung deutlich.

Dieser Prozess lässt sich auch als Resultat einer gezielten Ausbildungs- und Einstellungspolitik des produzierenden Gewerbes in Ingolstadt (allen voran Audi ) interpretieren. Das führt wiederum zu dem Schluss, dass der Standort als Hightech-Zentrum ausgebaut wird, denn mit der Zahl der sehr gut Qualifizierten steigt auch die Bedeutung von Forschung und Entwicklung.
 
Eine Analyse der amtlichen Statistik belegt diesen Trend: 1985 hatten nur 3,5 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Ingolstadt den Abschluss einer höheren Fachschule, einer Fachhochschule oder einer Universität (Beamte sind hier nicht mit gerechnet, da sie keine Sozialbeiträge zahlen) und 2011 rund 14 Prozent – fast eine Verfünffachung seit 1985. Im selben Zeitraum sank der Anteil der Beschäftigten ohne Abschluss von 36 auf 14 Prozent. Eine abgeschlossene Berufsausbildung (ohne Studium) konnten im Jahr 2011 fast 61 Prozent der Arbeitnehmer vorweisen, 1985 waren es 57,7 Prozent. Von 11,6 Prozent liegen momentan keine Angaben zum Ausbildungsstand vor.
 
Die Statistik erlaubt aber auch die Vermutung, dass der Konzentration der Ingenieurskunst am Standort Ingolstadt mittelfristig ein Abbau der Produktion im Audi-Stammwerk folgen könnte, weil sie dort immer teurer wird. Dennoch dient die Steigerung des Anteils hochqualifizierter Mitarbeiter bei Audi und in der mittelständischen Industrie der Standort- und Arbeitsplatzsicherung.