Weilach
Eine andere Welt kennengelernt

Die 16-jährige Lisa-Marie Miller verbrachte drei Monate in Costa Rica

11.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr

Viele Freunde hat Lisa-Marie (l.) in Costa Rica gefunden.

Weilach (jmo) Die 16-jährige Lisa-Marie Miller aus Weilach hat sich einen Traum erfüllt. Die sympathische Gymnasiastin, die die elfte Klasse des Schrobenhausener Gymnasiums besucht, war für drei Monate in Costa Rica. Ermöglicht hat dies eine Schüleraustausch-Organisation in Berlin.

Die junge Weilacherin, die die Fremdsprachen Englisch, Französisch und Spanisch beherrscht, wurde in einem Auswahlverfahren auf Herz und Nieren getestet, und da auch Rektor Reinhold Bauer grünes Licht gab, stand einer Reise auf die andere Seite der Erde nichts mehr entgegen. Schweren Herzens hieß es am Münchener Flughafen Abschied zu nehmen von den Eltern. Nach einem Zwischenstopp in Madrid kam Lisa-Marie im Gruppenflug mit anderen Teilnehmern des Austauschprogramms in San Jose an.

Dort wurden die Schüler von den Betreuern empfangen. Nach einer dreitägigen Orientierungsveranstaltung ging es zur Gastfamilie nach Nicoya, einer Stadt in der Nähe der Pazifikküste. Nun war Lisa-Marie auf sich alleine gestellt, in einem Land, in dem kein Mensch Deutsch spricht. Sie war ganz auf ihr Spanisch angewiesen, das sie seit drei Jahren am Gymnasium gebüffelt hatte.

Die nächsten drei Monate ging sie in die Schule Liceo de Nicoya, wo ihr Jahrgang unterrichtet wird. Allerdings gab es für Lisa-Marie keine Noten. Dafür musste sie aber eine Schuluniform tragen. In der Klasse mit 30 Schülern wurde ausschließlich Spanisch gesprochen.

Lisa-Marie wuchs jeden Tag ein bisschen mehr in eine Welt, 12 000 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Sie begeisterte sich für die Menschen, die Lockerheit und Leichtigkeit, das Flair und die Musik sowie die verschiedenen Tänze wie Salsa und Merengue. In ihrer Gastfamilie erlebte sie Pura Vida, was so viel heißt wie pures Leben. Die Gastmutter verwöhnte sie mit Tortilla und Empanadas, einer Art Teigtaschen. Zu jeder Mahlzeit gab es Reis und Bohnen in verschiedenen Variationen. Bei Ausflügen mit der Gastfamilie ging es zum Vulkan Poas, an die Karibikstrände sowie in Thermalbäder und in den Regenwald. Auch die Hauptstadt San Jose durfte nicht fehlen.

Der Abschied nach drei Monaten fiel Lisa-Marie schwer, denn sie hatte viele Freunde gefunden. Wieder zu Hause angekommen, gab es ein großes Fest für sie. Alle kamen, um sie nach einer langen Reise, die sie selbstständiger und reifer werden ließ, wieder in die Arme zu schließen.