Schrobenhausen
Eindrucksvolle Vereinsfahrt

Offene Türen besichtigten das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg

29.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:44 Uhr
Sehr beeindruckt waren die Mitglieder der Schrobenhausener Offenen Türen von der Sonderausstellung, die in großformatigen Fotos die Tatorte der NSU-Morde zeigt. Die Gebäude, die jetzt unter anderem als Museum genutzt werden, zeigen dabei gleichzeitig in aller Deutlichkeit den Größenwahn der nationalsozialistischen Machthaber. −Foto: Kriss

Schrobenhausen (SZ) Die Aktiven des Vereins Offene Türen - Internationaler Treff nutzten das herbstliche Wetter zu einer eindrucksvollen Vereinsfahrt, bei dem sie sich mit dem Albtraum der jüngeren deutschen Geschichte auseinandersetzten, der NS-Diktatur von 1933 bis 1945. Ziel war das NS-Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

Die meiste Zeit im Dokumentationszentrum verbrachten die Vereinsmitglieder in der Dauerausstellung zum Reichsparteitagsgelände, die den Aufstieg der NSDAP zum ausgeklügelten Terrorsystem aufzeigt und analysiert. "Die Propagandamaschinerie der Faschisten nutzte die aktuellsten Medientechniken der damaligen Zeit", stellte Joachim Siegl, der Vorsitzende der Offenen Türen, ernüchtert fest. "Es schmerzt sehr, sehen zu müssen, wie die Rhetorik der Rechtspopulisten heute wieder salonfähig gemacht wurde und wird. " Mit dem Besuch der Ausstellung "Blutiger Boden - die Tatorte des NSU" von Regina Schmeken endete der Aufenthalt im Dokumentationszentrum, und kam die Thematik gleichzeitig in der Gegenwart an. Für die Fotokünstlerin ist ihre Ausstellung ein Versuch, die Fassungslosigkeit, die Ratlosigkeit, die Ohnmacht, aber auch die Wut zu kanalisieren und umzusetzen und das Gedenken an die Ermordeten aufrecht zu erhalten. Ihre Bilder nehmen die Betrachter mit an die Tatorte und versuchen, das Ungeheuerliche zu reflektieren