Ingolstadt
Ein Wunsch für 2018? Weiter so!

Das neue Programm des Ingolstädter Altstadttheaters reicht von der Eigenproduktion "Kino, Kino" bis zum Gastspiel von Katerina Jacob

29.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (DK) Bislang waren alle Vorstellungen von "Hinterkaifeck" und dem "Abschiedsdinner" ausverkauft. Kein Wunder also, dass das Altstadttheater im neuen Jahr weitere Termine der beiden erfolgreichen Eigenproduktionen ansetzt. So steht der französische Komödienhit "Das Abschiedsdinner", der auf aberwitzige Weise zeigt, wie man langjährige Freunde los wird, noch mal am 4. Januar, am 24. Februar und am 1., 9. und 16. März auf dem Programm. Leni Brem vom künstlerischen Leitungsduo nennt für die große Nachfrage vor allem zwei Gründe: "Viele kommen, um Margret Gilgenreiner zu sehen, die mit ihren beiden Soloabenden schon sehr erfolgreich war." Und: "Vermutlich kennen einige bereits ,Der Vorname €˜ von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière - und waren neugierig auf das neue Stück."

Bei "Hinterkaifeck" ist es eher das ewige Mysterium, das diesen Kriminalfall umgibt. Schließlich wurde der Sechsfach-Mord aus dem Jahr 1922, der auf dem Einödhof nur wenige Kilometer von Schrobenhausen entfernt verübt wurde, nie aufgeklärt. Das Stück von Falco Blome mit Adelheid Bräu und Maria Helgath wird am 11., 18. und 25. Januar, am 8. Februar und am 3. und 22. März noch mal gezeigt.

Weil von "Fräulein Else" im Herbst nur wenige Vorstellungen liefen (Isabell Kott war mit einem anderen Stück auf Tournee), wird auch der Schnitzler-Monolog noch mal angesetzt: am 15. Februar, am 8. und am 31. März kann man Else beim Denken zusehen: Soll sie den Forderungen Dorsdays nachgeben und ihre Familie vor dem Ruin retten?

Auch "Lola Montez", das Solo um die Tänzerin, Gräfin, Hochstaplerin und vor allem Geliebte von König Ludwig I., wird noch zweimal zu sehen sein (20. Januar, 1. Februar), bevor sich der Vorhang für die nächste Premiere im Altstadttheater hebt. "Kino, Kino" heißt die Komödie von Sophia Cord, eine Koproduktion des Altstadttheaters mit dem Hofspielhaus München, die Cineasten wie Theaterliebhaber gleichermaßen ansprechen will. Die Auftragsarbeit handelt von einem Ehepaar in den besten Jahren, das ein Programmkino betreibt. Leider nicht sehr erfolgreich. Das Haus befindet sich kurz vor der Schließung und die beiden kommen auf die Idee, den Besuchern noch einmal ein bizarres Erlebniskino zu bieten. "Es geht natürlich auch um Beziehungsfragen", erzählt Leni Brem, die auch Regie führen wird - und ein überraschendes Ende verspricht.

Weil Leni Brem und Falco Blome in ihrem kleinen Haus eine möglichst große Auswahl an Theaterformaten zeigen wollen, haben sie auch eine Handvoll Theatergastspiele eingekauft. Zum ersten Mal steht am 6. Januar mit Mandelbox ein zeitgenössisches Ensemble für Musik und Tanz auf der Bühne des Altstadttheaters. Mit "Weam g'hörÅ¡t du" präsentiert die Wiener Truppe einen Einakter für Gitarre, Trompete, Viola und eine Tänzerin.

Am 3. Februar steht mit "Maria und die Callas" ein "Opernabend im kleinen Format" auf dem Programm. Wolfgang Schuhkraft hat für die Sopranistin Lauren Francis dieses Stück über die Diva assoluta geschrieben, die "göttliche Callas", die mit ihrer Schauspielkunst die Oper des 20. Jahrhunderts revolutionierte und bis heute die bekannteste Sängerin aller Zeiten ist. Zugleich hat sie die Menschen mit ihrem tragischen Schicksal bewegt. Der Mythos "Callas" trifft auf den Menschen "Maria" - Spannung garantiert!

Am 23. Februar steht ein Solo von Bodo Kirchhoff auf dem Programm: "Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf." Ein Conférencier betritt die Bühne und wartet mit dem Publikum auf die angebetete Künstlerin, doch Andrea will partout nicht erscheinen. Was tun? Der Münchner Schauspieler Robert Gregor Kühn nimmt das Publikum mit auf einen packenden Parforceritt zwischen Größenwahn und seelischer Entblößung.

Ein besonderer Theaterspaß ist auch Lutz Hübners Theaterkabarett "Gretchen 89ff". Der Titel bezieht sich auf Goethes "Faust", auf die Reclam-Ausgabe. Denn da findet man auf Seite 89 folgende die berühmte "Kästchenszene". Und die wird in diesem Stück in mehreren Variationen von Regisseur und Schauspielerin geprobt, zelebriert, parodiert. Ein komischer Blick hinter die Theaterkulissen! Unter der Regie von René Rothe spielen Karina Schiwietz und Philipp W. Wilhelm am 17. März im Altstadttheater.

Daneben gibt es noch zahlreiche literarische und musikalische Gastspiele. So hat sich die Schauspielerin Katerina Jacob ("Der Bulle von Tölz") erneut angesagt. Diesmal mit ihrem neuen Programm "Im Fettnapf steht man meist allein". Darin erzählt sie von ihren Abenteuern, die das Unterwegssein rund um den Globus so mit sich bringt (29. März). Es gibt Abende zu Johnny Cash (19. Januar) und Tom Waits (17. Februar). Ferdinand Schmidt-Modrow ("Dahoam is Dahoam", "Beste Zeit") und Sascha Fersch (Poem) sind mit ihrer "Poesie-Trilogie"(10. März) zu erleben. Außerdem ist das Vokalquartett The Funny Valentines ist mit seinem Swing-Abend "Flying Higher" im Rahmen der Reihe "Lokalmatadoren" zu sehen.

Der Münchner Wortkünstler Bumillo präsentiert sein komisch-philosophisches Solo "Die Rutsche rauf" (26. Januar). Die bekannte Schauspielerin Johanna Bittenbinder zeigt zusammen mit ihrer Tochter das musikalisch-literarische Projekt "Kennen Sie das Fräulein Pollinger" nach Texten von Ödön von Horvath (27. Januar). Maria Helgath, die aktuell auch in "Hinterkaifeck" zu sehen ist, wird zusammen mit dem Pianisten Florian Wagner die Liedermatinée "Leben" (28. Januar) gestalten. Und Coconami ist mit dem japanisch-bayerischen Konzert "San" zu Gast im Altstadttheater.

Und: Es gibt eine Neuauflage von "Brot & Spiele": Nachdem der Quizabend bei den letzten Terminen auf große Begeisterung gestoßen war, kann auch am 12. Januar wieder gerätselt und gesnackt werden.

Für 2018 hat Leni Brem übrigens nur einen Wunsch: "Dass es so gut weiterläuft!"

Alle Veranstaltungen beginnen um 20.30 Uhr. Weitere Informationen finden sich unter www.altstadtthe-ater.de" class="more"%>. Karten gibt es bei allen DK-Geschäftsstellen, Tickethotline (08 41) 966 68 00, sowie jeweils eine Stunde vor Beginn der jeweiligen Vorstellung an der Abendkasse.