Eichstätt
Ein würdiger Abschluss - trotz Abstand

Die Knabenrealschule Rebdorf verabschiedet die Absolventen des "Corona-Jahrgangs"

27.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:10 Uhr
Elvira Distler
In Dreiergruppen, mit Abstand: Dieses Jahr wurde die Verabschiedung in der Dreifachturnhalle gefeiert, um die Corona-Auflagen einhalten zu können. −Foto: Simon, Sandner

Eichstätt - Lange war unklar, wie die diesjährigen Absolventen an der Knabenrealschule Rebdorf in einem feierlichen Rahmen verabschiedet werden könnten, ohne dabei die Corona-Auflagen zu verletzen.

Statt in der Kirche und der Aula traf man sich dieses Jahr in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums Rebdorf. Der schöne Blumenschmuck vor der "Bühne", der Sonnenschein, der von außen durch die breite Glasfront schien, und die festlich gekleideten Gäste sorgten für feierliche Stimmung ohne Turnhallenatmosphäre.

Die Feier eröffnete Andreas Völker mit einem herrlich "coronafreien" Gottesdienst, der mit einem Zitat der jüdischen Dichterin Nelly Sachs unter dem Motto "Verwandlung" stand - die Metamorphose der unscheinbaren Raupe zu einem zauberhaften, anmutigen Wesen. Eine Aufforderung für die jungen Menschen, für die jetzt ein neuer Lebensabschnitt beginnt, aber auch eine Erinnerung für die anwesenden Erwachsenen: Man kann sich entfalten, in seinen eigenen Farben leuchten und die Erdenschwere hinter sich lassen.

Bevor die stellvertretende Schulleiterin Anke Müller nach der kurzen Andacht die Festgäste begrüßte, gab es eine musikalische Überraschung: Außen vor der Turnhalle hatte "Die Band" im erforderlichen Abstand Aufstellung genommen und erfreute die Gäste mit einem Ständchen. "Die Band" - das sind 14 Schülerinnen und Schüler der ersten Bläserklasse, mit der 2014 auch Mädchen an die Knabenrealschule kamen, und diese ersten acht Mädchen machten heuer an der KRS ihren Abschluss. Eine Tatsache, die von allen Festrednern gewürdigt wurde. Der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger übersandte seine Glückwünsche in einer Videobotschaft. Die SMV, vertreten durch Florian Sandner und Annika Gößl, blickte über Corona hinaus: Annika Gößl betonte vor allem die vielen schönen Erinnerungen und Erfahrungen von Gemeinschaft, die man in den sechs Jahren an der Schule machen konnte, und erinnerte so daran, dass die Schulzeit mehr war als vier Monate Corona. Und natürlich präsentierte sie als Schülersprecherin sehr gut, dass die Mädchen einen festen Platz an der Schule gefunden haben.

Die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel, die Schul- und Hochschulreferentin der Diözese Eichstätt Professor Barbara Staudigl, die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Claudia Schmid und Schulleiter Hans-Peter Sandner betonten in ihren Ansprachen neben der Freude über die ersten Absolventinnen auch die besonderen Umstände dieses Schuljahrs: die wegen Corona veranlasste Schulschließung und die damit verbundenen Herausforderungen für Schüler sowie Eltern und Lehrkräfte. Geschafft haben die Jungen und Mädchen es trotzdem - aus eigener Kraft, mit Hilfe von zu Hause und von Seiten der Schule. Und das gar nicht schlecht, wie sich bei den kurzen Ansprachen der Klassenleiterinnen und Klassenleiter zeigte, die der Zeugnisverteilung vorausgingen. 17 Einser-Abschlüsse - vier davon erzielt von Mädchen - belegen das eindrucksvoll. Die Zeugnisverteilung ging dann schnell und systematisch über die Bühne. Anschließend wurden alle Absolventen geehrt, allen voran Alexander Kosenko (10c) als Schulbester. Außerdem erhielt Gabriel Bruckmüller (10b) die Schulmedaille als Anerkennung für sein langjähriges und erfolgreiches Engagement in unterschiedlichen sportlichen Bereichen. Michael Simon dankte danach ausdrücklich den Musikerinnen und Musikern der ersten Bläserklasse für ihre unermüdliche Beteiligung in den verschiedenen Ensembles - sie werden der Schule fehlen. Zum Abschluss spielte noch einmal "Die Band" unter der Leitung von Harry Eckert von draußen und dank einer guten Organisation konnte sogar noch - mit der nötigen Distanz - angestoßen werden: Der Elternbeirat fuhr auf großen Servierwagen Sekt und Orangensaft zu den Gästen. Ein schöner und festlicher Abschluss für ein ungewöhnliches Schuljahr.

EK

Elvira Distler