Rennertshofen
Ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion

Stiftung St. Johannes eröffnet Wohnanlage im Herrenhof in Rennertshofen - Platz für zwölf Bewohner

12.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:12 Uhr
Haben die Einweihung des neuen Domizils der Stiftung St. Johannes in Rennertshofen im Herrenhof gefeiert: (von links) Pfarrer Georg Guggemoos, Vermieter Alfred Bircks, Heimbeirat Robert Stengel, Geschäftsführer der Stiftung Robert Freiberger, Bewohnerin Andrea Paula, Teamleiterin Ingrid Lanzel und Bürgermeister Georg Hirschbeck. −Foto: Schwöbel/Stiftung St. Johannes

Rennertshofen (lur) Die Stiftung St. Johannes hat es sich seit einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, die Wohnangebote für Menschen mit Behinderung zu erweitern und dabei auf Dezentralisierung und Inklusion zu achten.

Am Freitagvormittag ist das Projekt Herrenhof in Rennertshofen mit zwölf Plätzen offiziell eingeweiht worden. "Inklusion ist eine gesellschaftliche und politische Aufgabe", sagte Robert Freiberger, Geschäftsführer der Stiftung St. Johannes, bei der Eröffnung. Der Einzug in den Herrenhof sei ein Schritt von vielen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung voranzubringen. Bisher standen der Stiftung 34 Wohnplätze für Menschen mit psychischer Behinderung in Straß zur Verfügung. Durch das neu initiierte Projekt in Rennertshofen konnten jetzt zwölf Bewohner in das ehemaligen Gasthaus und das Hotel umziehen. "Dezentralisierung ist nicht immer einfach", merkte Freiberger an, "entweder fehlt die entsprechende Infrastruktur oder die Orte sind nicht bereit dafür. " In Rennertshofen seien Möglichkeiten sowie Platz für Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung aber gegeben - sei es auf der Straße oder beim Einkaufen. "Akzeptanz ist nicht immer selbstverständlich, umso schöner ist es, dass sich die Bewohner hier wohlfühlen", sagte der Geschäftsführer.

Auch Bürgermeister Georg Hirschbeck sprach von einer Bereicherung für Rennertshofen. "Auf dem Weg ins Rathaus treffe ich immer wieder mal Bewohner, die sind so unverfälscht und direkt", erzählte er. "Der Markt steht Inklusion offen gegenüber und ist bereit, diese zu unterstützen. " Familie Bircks, die die Gastronomie im Herrenhof aufgab, hat mit der Stiftung St. Johannes "einen guten Partner" gefunden. "Da wissen wir das Haus in guten Händen", sagte Alfred Bircks über das zweitälteste Gebäude der Marktgemeinde, das 1589 gebaut wurde.

Heimbeirat Robert Stengel stand dem Vorhaben anfangs etwas skeptisch gegenüber, freue sich jetzt aber umso mehr darüber, dass jeder Bewohner seinen eigenen Bereich und somit auch Privatsphäre habe. Neben Einzelzimmern mit Bad gibt es auch einen großen Gemeinschaftsraum und eine Küche. "Der Umzug hierher ist nicht nur eine Wertschätzung gegenüber Menschen mit Behinderung, sondern auch für die Arbeit der Stiftung", stellte Robert Freiberger abschließend fest.