Gachenbach
Ein weiterer kleiner Schritt zur Radwegvollversorgung

Die Strecke zwischen Gachenbach und Weilach ist jetzt auch offiziell eröffnet worden

11.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:21 Uhr
Vorne warten die Radler, hinten schon der nächste Regenschauer: Der Radweg neben der Staatsstraße 2084 ist gestern mit dem Durchschneiden eines weiß-blauen Bandes eröffnet worden. −Foto: Hofmann

Gachenbach (SZ) Starker Wind, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, immer mal wieder ein paar Regentropfen: Es gibt sicherlich bessere Tage für die Erstbefahrung eines neuen Radwegs. Dennoch kamen zur Eröffnung ein paar wetterfeste Radler, die es kaum erwarten konnten, dass das obligatorische Bandl durchgeschnitten wurde.

Auch zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter des Staatlichen Bauamts Ingolstadt, von Baufirma und Ingenieurbüro waren zur Tankstelle am östlichen Ortsausgang von Gachenbach gekommen. Das zeige, wie sehr der neue Geh- und Radweg zwischen Gachenbach und Weilach erwartet worden war, meinte Arne Schönbrodt, der für die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt.

Der Treffpunkt an der Tankstelle war nicht willkürlich ausgesucht worden. Hier beginnt der Weg nicht nur, hier wurde auch die Staatsstraße (Untere Ortsstraße) aufgeweitet und mit einer kleinen Verkehrsinsel, die Radfahrern und Fußgängern als Querungshilfe dienen soll, versehen. Auch am anderen Ende des rund 1,4 Kilometer langen Geh- und Radwegs wurde übrigens wegen der Verkehrssicherheit in bestehende Straßen eingegriffen: Die Einmündung der Kreisstraße ND5 aus Autenzell wurde ebenfalls mit einer Verkehrsinsel versehen.

Erst Mitte Oktober hatte man sich am Gachenbacher Ortsausgang zum ersten Spatenstich getroffen; zwei Monate später nun ist der Weg bereits fertig. "Das ist unwahrscheinlich schnell gegangen", sagte Bürgermeister Alfred Lengler, "auch dank unseres Gemeinderats und Kapos der Firma Schweiger, dem Albert Felber." Auch Schönbrodt hob hervor, dass einige Einheimische maßgeblich am Bau beteiligt gewesen seien - zum Beispiel als Bauaufseher seiner Behörde Christian Tanzer, der selbst in Gachenbach wohnt. Lengler und Schönbrodt dankten auch den Grundbesitzern an der Strecke - nicht nur, weil der für den Radwegbau erforderliche Grunderwerb reibungslos über die Bühne gegangen sei, sondern auch, weil unkompliziert Flächen fürs Ablagern von Aushub zur Verfügung gestellt worden seien. Geklappt habe das alles "wahrscheinlich deshalb so gut ", meinte Lengler, "weil das Verständnis groß ist, dass man die Radlfahrer wegbringen muss von der Straße".

Um die Sicherheit für die schwachen Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, sollen noch weitere Wege gebaut werden, da waren sich Lengler und Schönbrodt einig. Zuerst muss der nun eröffnete Weg noch die paar Meter bis zum Weilacher Ortseingang verlängert werden, was wegen der Querung des Gachenbachs anspruchsvoll ist. Dann stehen die Strecken Richtung Aichach und Pfaffenhofen an, um, so Lengler, den Ringschluss perfekt zu machen. "Unsere Landesregierung möchte auch, dass wir an den Hauptstraßen Radwege bauen", teilte Schönbrodt mit, der im Hinblick auf all die Baumaßnahmen der vergangenen Jahre auch meinte: "Gachenbach blüht auf."

Im Schrobenhausener Land habe das Staatliche Bauamt heuer insgesamt 6,6 Kilometer Radwege an Staatsstraßen gebaut. Denn neben der 1,4 Kilometer langen und wie geplant 600000 Euro teuren Strecke Gachenbach-Weilach wurden auch die Wege zwischen Ober- und Unterweilenbach sowie zwischen Strobenried und Euernbach eingeweiht. Die Devise bei neuen Wegen laute, wie Schönbrodt sagte: "Flächensparend planen, aber auch sicher planen." Deswegen funktioniere der Wegebau auch nur dann, wenn die Grundeigentümer, so wie hier in Gachenbach, mitspielten.

Dann gab Pater Edwin dem Weg den kirchlichen Segen und schnitten die Ehrengäste das weiß-blaue Bandl durch. Für die Radler war nun der Weg frei für die erste offizielle Fahrt. Mit kräftigem Rückenwind ging es für sie nach Weilach.

Bernd Hofmann