Geisenfeld
Ein Vorbild für staatliche Schulen?

03.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:11 Uhr

Geisenfeld (zur) Die Idee zur Gründung einer bilingualen Ganztagsschule geht auf die Unternehmer Dr. Alexander Olek und Bea Beste zurück. 2005 wurde in Berlin die Phorms Management AG ins Leben gerufen, die mittlerweile auch in Hamburg, München und Frankfurt am Main Schulen unter gemeinnütziger Trägerschaft betreibt. Diese sind staatlich genehmigt oder anerkannt und führen zum Abitur beziehungsweise internationalen Abschlüssen

In München werden derzeit etwa 500 Kinder im Alter zwischen drei und 14 Jahren betreut. Das besondere: Kindergarten, Grundschule und Gymnasium befinden sich unter einem Dach. Schulsprachen sind Englisch und Deutsch, in unterschiedlichem Verhältnis. Während im Kindergarten noch zu 90 Prozent Englisch gesprochen wird – als eine Art "Sprachbad" für die Knirpse – halten sich beide Sprachen im Gymnasialbereich die Waage. Die Pädagogen sind jeweils Muttersprachler. Sie motivieren die Jüngsten, ihre geistigen Grenzen mit viel Spaß auszuloten. "Das hat nichts mit der üblichen Hysterie zum Thema frühkindliche Bildung zu tun", betont Eifertinger.

Wichtiges Bildungsziel bei Phorms sind auch die sozialen Fähigkeiten. "Bei uns lernen Behinderte und Nichtbehinderte immer wieder gemeinsam und damit voneinander", beschreibt Eifertinger das Konzept, in dessen "Diversität eine ungeheure Chance liegt". Denn wenn Kinder "mit unterschiedlichen Lebensgeschwindigkeiten ihre Rollen tauschen, dann wachsen Persönlichkeiten".

Ebenso wichtig ist bei Phorms jedoch die Einbindung der Eltern. Gemeinsam mit ihren Kindern lernen sie etwa den sinnvollen Umgang mit modernen Medien.

Bleiben noch die Lehrer, die für ihren Job "brennen" sollten. Was aber zugleich bedeute, dass man sie wertschätzen sollte – als "neben den Ärzten wohl wichtigste Berufsgruppe unserer Gesellschaft", so der Schulleiter.