Gaimersheim
Ein Vierteljahrhundert Jahrtagslader

Isidoribund Gaimersheim ehrt Sebastian Wittmann Sebastian Ernst und Ludwig Peschler neue Präfekten

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Gruppenbild mit Damen: Die alten und neuen Präfekten des Isidoribunds, Ludwig Peschler (4. v. l.), Martin Solbeck (6. v. l.), Sebastian Ernst (2. v. r.) und Martin Zieglmeier (r.), zusammen mit Jahrtagslader Sebastian Wittmann (3. v. l.). - Foto: Maier

Gaimersheim (DK) Nach alter Tradition feierte der Isidoribund Gaimersheim seinen Bauernjahrtag im 476. Jahr seines Bestehens - mit einem Festgottesdienst in der Kirche Mariä Aufnahme in den Himmel und der anschließenden weltlichen Feier. Besonders geehrt wurde Jahrtagslader Sebastian Wittmann.

Gegründet im Jahre 1542, stehen noch heute Tradition und Brauchtum beim Isidoribund an vorderster Stelle. Mit einem Weißwurstfrühstück begann der Bauernjahrtag für die Präfektenehepaare Martin und Anita Solbeck sowie Martin und Gabi Zieglmeier zusammen mit Jahrtagslader Sebastian Wittmann und seiner Gattin Sophie im Gasthaus Ledl. Pünktlich stellten sich die Gäste und Mitglieder zum Kirchenzug auf und marschierten zusammen mit ihren beiden Standarten, der Figur des heiligen Isidor und der Gaimersheimer Blaskapelle zur katholischen Pfarrkirche. Nach dem Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Max-Josef Schwaiger und Pfarrer Alois Spies, marschierten die Fahnenabordnungen mit allen Gästen zum Gasthaus Ledl zur weltlichen Feier.

Landrat Anton Knapp sprach von der langen Tradition des Isidoribunds. Gelebte Tradition stehe hinter den 476 Jahren seines Bestehens. Die Präfekten Solbeck und Zieglmeier hätten ihre Aufgabe in ihrer auf drei Jahre begrenzten Amtszeit gut geschultert, so Knapp. Jahrtagslader Sebastian Wittmann sei aber bereits seit einem Vierteljahrhundert in seinem Amt und leiste Unglaubliches.

Bürgermeisterin Andrea Mickel ging ebenfalls auf die lange Tradition des Isidoribunds in Gaimersheim ein. Tradition wie hier, mit dem Bauernjahrtag an einem Werktag und dann noch am Vormittag, gebe es nicht mehr oft. Zur Tradition in Gaimersheim gehöre es aber auch noch, dass der Jahrtagslader jeden persönlich einlade. Diese Tradition sei mit Wittmann fest verwurzelt. Mickel bedankte sich ebenso wie Knapp beim Jahrtagslader mit einem Geschenk für dessen Einsatz.

In seinem Jahresbericht gab Präfekt Martin Zieglmeier einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Der Isidoribund war an allen kirchlichen Festen und Gedenktagen mit seiner Standarte dabei. Bei der Flurprozession an Christi Himmelfahrt stellte er die Himmelträger. Der Isidoribund beteiligte sich am Faschingszug, der Aktion Saubere Landschaft, dem Volksfest, und auch beim Besuch des Bischofs war er dabei. Beim Ferienprogramm durften die Kinder mit dem Traktor fahren, bei der Marktmeisterschaft im Schießen war Karin Schiebel besonders treffsicher und kam auf den zweiten Platz. Genau 20-mal wurde zu runden Geburtstagen gratuliert.

Jahrtagslader und Kassier Sebastian Wittmann informierte über den aktuellen Kassenstand, der wieder ein Plus von mehreren Hundert Euro aufwies.

Präfekt Martin Solbeck führte die turnusgemäße Neuwahl der Präfekten durch. Einstimmig wurden Sebastian Ernst (Friedrichshofen) und Ludwig Peschler (Lippertshofen) als neue Präfekten von den Vereinsmitgliedern bestätigt.

Für seine 35-jährige Tätigkeit als Fahnenträger beziehungsweise Fahnenbegleiter erhielt Simon Sebald eine Ehrenurkunde. Besonders geehrt wurde jedoch Jahrtagslader Sebastian Wittmann für seinen langjährigen Einsatz. Seit 25 Jahren fülle "Hanne Wasch" das Amt des Jahrtagsladers mit Leib und Seele aus und opfere dafür viele Urlaubstage. 25 Jahre einzuladen bedeute, dass er 365 Tage durchgehend für den Isidoribund unterwegs gewesen sei und dabei über 5000 Mitglieder persönlich eingeladen habe, aber auch, dass er zu 500 runden Geburtstagen gratuliert und zahlreichen Mitgliedern die letzte Ehre erwiesen habe. Mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit habe er in diesen Jahren allen Präfekten viele organisatorische Aufgaben abgenommen. Mit einem Bild in "Laderuniform", das von allen Präfekten der vergangenen 25 Jahre unterzeichnet wurde, und einem Blumenstrauß für Ehefrau Sophie bedankte sich der Isidoribund für diesen Einsatz.

Am Schluss des offiziellen Teils wies Solbeck noch auf den "kleinen Bauernjahrtag" am Faschingsdienstag, 13. Februar, hin. Um 18.30 Uhr trifft man sich zum Gottesdienst für gestorbene Mitglieder und anschließend zur gemütlichen Runde im Gasthaus Ledl.

Der Hungertanz der Präfekten und des Jahrtagsladers und das von Pfarrer Max-Josef Schwaiger gesprochene Tischgebet leitete dann über zum Mittagessen. Bis zum Kaffeetrinken spielte die Gaimersheimer Blaskapelle bayerische Unterhaltungsmusik. Im Anschluss zeigte der Isidoribund den dritten Teil des historischen Films "Mit Sens und Drischel". Am Abend sorgte die Gruppe Sauglocknläutn aus der Holledau für Stimmung. Bereichert wurde der Abend noch durch den Auftritt der Faschingsgarde Schützomania aus Eitensheim. Um Mitternacht endete offiziell der 476. Bauernjahrtag mit dem Auszug der Standarten, und es begann die Amtszeit der neu gewählten Präfekten Ernst und Peschler.