Großmehring
"Ein trauriger Tag für den TSV"

Der größte Großmehringer Verein fand keinen Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden

17.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:36 Uhr

Die Geehrten des TSV zusammen mit dem Vorsitzenden Manfred Scherübl (links) und dessen Stellvertreter Helmut Sielaff (rechts) - Foto: Wallner

Großmehring (DK) „Heute ist ein trauriger Tag für den TSV Großmehring“. Mit diesen Worten schloss der Vorsitzende Manfred Scherübl die diesjährige Jahreshauptversammlung. Bei der Neuwahl konnte beim größten Großmehringer Verein kein neuer Vorsitzender gefunden werden.

Manfred Scherübl stellte sich nach 22 Jahren als Vorsitzender und insgesamt 40-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für den TSV aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Schon bei seiner letzten Wahl vor zwei Jahren hatte er angekündigt: „Eher fließt die Donau von Vohburg nach Großmehring als dass ich noch einmal kandidiere.“

Bei ihrer wochenlangen Suche nach einem Nachfolger für Scherübl holte sich die Vorstandschaft nur Absagen. Wahlleiter Bürgermeister Ludwig Diepold fand dann auch bei der Versammlung trotz verschiedener Vorschläge keinen Kandidaten. Er erklärte das weitere Vorgehen: „Die alte Vorstandschaft bleibt vorerst im Amt. Zeitnah muss eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit einer erneuten Wahl stattfinden. Sollte auch dann kein neuer Vorstand gewählt werden, beruft das Amtsgericht einen Notvorstand“.

„Zufrieden“ war Scherübl mit den sportlichen Erfolgen in den sieben Abteilungen: Die besten Sportler wurden kürzlich von der Gemeinde dafür geehrt, so der Vorsitzende. „Die Feier des 90-jährigen Bestehens des TSV war der Höhepunkt im abgelaufenen Jahr“, stellte der Vorsitzende heraus.

Die überraschende Kündigung des Vereinsheimpächters sorgte für zusätzliche Arbeit. Mit Rita Roth konnte aber bald der neue Wunschpartner gefunden werden.

Abschließend sprach Scherübl einigen Mitgliedern seinen besonderen Dank aus: Ewald Lang für die unentgeltliche Erstellung der Bilanzen, Herbert Fischer und Erich Roßmann für ihren unermüdlichen Einsatz als Haus- und Platzwarte sowie Fahnenträger Georg Zauner mit seinen Begleitern für insgesamt 16 Einsätze.

2011 standen 84 Neuzugängen 116 Austritte gegenüber, berichtete Schriftführer Rainer Fischer. Der negative Trend habe sich damit weiter fortgesetzt. Die Identifizierung mit dem TSV sei vor allem bei vielen neuen Mitgliedern nicht mehr gegeben. Von den 1634 Mitgliedern sind 364 Kinder bis 13 Jahre, 169 Jugendliche von 14 bis 17 Jahren und 1101 Erwachsene.

Kassier Max Batz musste für das abgelaufene Jahr ein Minus von knapp 27 000 Euro vermelden: „Obwohl der TSV immer noch ein solides Polster hat, geht das auf Dauer nicht so weiter. Da muss sich die neue Vorstandschaft Gedanken machen.“ Kassenprüfer Ewald Lang lobte die vorbildliche Arbeit des Schatzmeisters: „Der TSV kann sich glücklich schätzen, so einen Kassier zu haben.“ Lang hört nach 41 Jahren als Kassenprüfer ebenfalls auf. Anschließend nahm Manfred Scherübl zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Sielaff eine Reihe von Ehrungen vor: Adolf Brunnhuber, Gerhard Gulder, Siegfried Raith, Michael Schneider und Hermann Weigl wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für 65-jährige Mitgliedschaft wurden Josef Hagbauer, Alfred Schmid und Helmut Wagner geehrt, für 60 Jahre Josef Deichler, Ernst Englmeier und Adolf Schredl, für 50 Jahre Anton Hoffmann, Ewald Lang, Siegfried Raith und Hermann Weigl, für 40 Jahre Elvira Filser, Johann Fritz, Beate Heindl, Anton Kettner, Gerhard Lechermann, Silvia Schwärzer, Helmut Sielaff und Silvia Wer, für 25 Jahre Erwin Adler, Claus und Sabine Hetterich, Herbert Kaltenecker, Irmgard Mirbeth, Josef Schwärzer, Stephan Walther und Fabian Waltinger.

Für Fußballabteilungsleiter Christian Roßmann war das Highlight der Meistertitel der A-Jugend. Sehr zufrieden war er auch mit der 1. Mannschaft und Spielertrainer Daniel Köhler. Sein Vertrag wurde bereits verlängert.

Veronika Lubej, die neue Abteilungsleiterin Leichtathletik/Turnen, konnte einen Aufwärtstrend bei den Sportabzeichen vermelden. Josef Rossmann hat hier zum 18. Mal das Bayerische Sportabzeichen in Gold erreicht.

78 Mitglieder umfasse derzeit die Tischtennisabteilung, informierte Konrad Kratzer. Bei der Kreismeisterschaft holte sich Evelyn Heindl den Titel bei den Damen.

572 Mitglieder umfasst die Ski- und Snowboardabteilung, für die Albin Oberbauer sprach. Sie ist damit die mitgliederstärkste Abteilung beim TSV.

Tennisabteilungsleiter Michael Schneider freute sich über die erfolgreichste Saison in der Abteilungsgeschichte: Bambini, Juniorinnen und Junioren holten sich jeweils in ihren Klassen die Meisterschaft.

Bei den Stockschützen schaffte die 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksoberliga, die Mixedmannschaft in die Bezirksliga, berichtete Werner Pfisterer.

Den Abschluss der Abteilungsberichte machte Schachabteilungsleiter Robert Stutz: „Die 1. Mannschaft kann in diesem Jahr die A-Klasse nicht halten, der Abstieg ist schon besiegelt.“