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Ein Tatort für Ingolstadt

12.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:16 Uhr

34 Feiertage pro Jahr für die Fans, Spannung, große Emotionen, Stars und Millionen Zuschauer – richtig, das ist der ARD-Tatort. Die kultige Krimi-Reihe ist die Antwort des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auf die Bundesliga. Dort kämpfen 18 Fußballteams aus ganz Deutschland um Tore, Punkte und Meistertitel, im Tatort wetteifern 21 Ermittlerteams aus der ganzen Bundesrepublik um Einschaltquoten und Schlagzeilen.

Wann immer jemand zwischen Elbe und Isar den Fernseher einschaltet, kann er sicher sein: Entweder läuft Fußball, Tatort – oder beides.

Mit ihrer Routine punkten beispielsweise die Münchner Ivo Batic und Franz Leitmayr – seit 1991 ununterbrochen in Deutschlands Krimi-Eliteklasse dabei und mit 64 Folgen wie der FC Bayern Rekordmeister. Selbst der zwischenzeitliche Abgang von Abwehrchef Carlo Menzinger änderte daran nichts. Ganz neu, aber dank prominenter Besetzung sofort zum Quotenmeister aufgestiegen ist die Hamburger Mannschaft um Publikumsliebling Nick Tschiller, der es bei seinem ersten Auftritt – im Gegensatz zum eher lahmen Hamburger SV – richtig krachen ließ.

Tatorte sind jedoch nicht immer nur die Metropolen. Da wäre zum Beispiel der Liebling der Fans: Münster. Filigrantechniker Karl-Friedrich Börne seziert das Geschehen so messerscharf wie kein Zweiter, während sein Partner Frank Thiel eher rustikal zu Werke geht. Und Ingolstadt? Bislang weder in der Bundesliga aufgetaucht noch mit einem kernigen Ermittler oder einer scharfsinnigen Kommissarin im Tatort geehrt. Dabei gäbe es so viele ungelöste Fälle zu bearbeiten: Warum wird der ERC Ingolstadt nie Deutscher Meister? Und weshalb leistet sich der FC 04 regelmäßig beeindruckende Pleitenserien? Schimanski, wir brauchen dich!

Alexander Petri