Hilpoltstein
"Ein Superergebnis"

Vorsitzender des Diözesanrats ist von der hohen Wahlbeteiligung bei der Pfarrgemeinderatswahl begeistert

19.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:03 Uhr

Dank der Briefwahl ist die Wahlbeteiligung bei den Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Eichstätt so hoch wie nie zuvor. - Foto: Chloupek

Hilpoltstein/Eichstätt (HK/ pde) Von einem „Superergebnis“ spricht der Vorsitzende des Eichstätter Diözesanrates der Katholiken, Christian Gärtner, angesichts der Zahlen zu den Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Eichstätt. Die Wahlbeteiligung war am vergangenen Sonntag so hoch wie nie zuvor.

In den acht Dekanaten der Diözese waren insgesamt 363 659 Katholiken wahlberechtigt, 2151 Männer und Frauen stellten sich in ihren Pfarreien zur Wahl. Die Wahlbeteiligung liegt nach dem Abschluss der Auszählung in allen Pfarrgemeinden bei 33,7 Prozent. Im Vergleich zu den Pfarrgemeinderatswahlen von 2006 und 2010, bei denen jeweils 18,6 Prozent der Katholiken zur Wahl gegangen waren, hat sich die Beteiligung somit fast verdoppelt. Für die neu gewählten Pfarrgemeinderäte bedeutet das nach den Worten Gärtners auch einen starken Rückhalt für ihre künftige Arbeit.

Gärtner wertet die aktuellen Zahlen als ein deutliches Zeichen für das hohe Interesse an den Pfarrgemeinderäten. Sie zeigen aber auch, dass die Entscheidung für die allgemeine Briefwahl richtig war. Erstmals wurden die Wahlunterlagen zu den Pfarrgemeinderatswahlen den Katholiken in fast allen Gemeinden des Bistums automatisch zugestellt. Die Stimmabgabe konnte dann per Brief oder durch den Einwurf in die aufgestellten Wahlurnen erfolgen. Nur 16 der 277 Pfarreien, Kuratien und Exposituren im Bistum Eichstätt verzichteten auf die allgemeine Briefwahl. Die meisten Pfarreien stellten sich jedoch der Aufgabe, die für die Ehrenamtlichen durchaus mit Mehrarbeit verbunden war (siehe unten).

Für den Geschäftsführer des Eichstätter Diözesanrats, Richard Ulrich, zeigt sich in der hohen Wahlbeteiligung auch, dass sich deutlich mehr Katholiken für das Geschehen in der Pfarrgemeinde interessieren, als es regelmäßige Gottesdienstbesucher gibt. Nach den jüngsten Statistiken aus dem Jahr 2012 feierten an den beiden Zählsonntagen im Frühjahr und Herbst 16,9 Prozent der Katholiken die sonntägliche Eucharistiefeier mit. Im Detail ist die Wahlbeteiligung wie immer sehr unterschiedlich in den Pfarrgemeinden. Spitzenreiter ist die Pfarrgemeinde Emsing (226 Katholiken) im Landkreis Eichstätt mit 79,7 Prozent, die Schlusslichter sind einige Gemeinden in den größeren Städten mit teilweise unter zehn Prozent.

Erneut gestiegen ist der Anteil der Frauen in den Pfarrgemeinderäten. Lag die Quote bei der Wahl 2010 bereits bei 58,2 Prozent, so werden jetzt 61,3 Prozent Frauen gezählt. Das Dekanat Roth-Schwabach liegt hier knapp darunter mit einem Frauenanteil von 58,9 Prozent.

„Die geweihten Hirten wissen sehr gut, wie viel die Laien zum Wohl der ganzen Kirche beitragen“. Diese Feststellung des Zweiten Vatikanischen Konzils hat Bischof Gregor Maria Hanke in seinem Wahlaufruf betont, um das „enorme Engagement der Pfarrgemeinderäte“ zu unterstreichen. Er betonte, ohne sie wäre in den Pfarreien vieles gar nicht möglich. Über das Engagement der Ehrenamtlichen könne die Frohe Botschaft auch zu jenen gelangen, die hauptamtliche Seelsorger vielleicht gar nicht mehr erreichen könnten, erklärte der Bischof.