Ein Stück Heimatgefühl

31.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:10 Uhr

Beim Bauernjahrtag in Gaimersheim (von links) Präfekt Klaus Schiebel mit Frau Karin Schiebel, Martin Schmid, Sophie Wittmann, Fahnenträger Matthias Sebald, Isidorträger Kurt Schmid (Kusslbauer), Simon Sebald, Nicole und Xaver Brandl (Präfekt) und Jahrtagslader Sebastian Wittmann. - Foto: Maier

Gaimersheim (ems) "In unserer durch Unruhe und Hektik geprägten Zeit bringt der traditionelle Bauernjahrtag ein Stück Heimatgefühl ins Bewusstsein aller Bürger Gaimersheims", sagte Bürgermeister Anton Knapp bei der Feier des 1542 gegründeten Isidoribunds Gaimersheim.

Nach altem Brauch holte Jahrtagslader Sebastian Wittmann – genannt "Hannewasch" – zusammen mit der Gaimersheimer Blaskapelle die Präfektenfamilien Xaver Brandl (Sambauer) und Klaus Schiebel ab; weil dessen Hof abgelegen ist, wurden er und seine Frau Karin vom Bahnhof mit Bulldog und Planwagen "transportiert".

Die Mitglieder des Isidoribundes zogen dann in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ein, erstmals mit Matthias Sebald als Standartenträger. Mit Altdekan Georg Köbl zelebrierte Pfarrer Max-Josef Schwaiger einen festlichen Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder. In seiner Predigt wies Schwaiger darauf hin, dass in einer Welt, die "immer enger zusammenrückt und komplexer wird, die Neubesinnung auf Werte und Normen unverzichtbar ist".

Nach dem Gottesdienst zogen die Teilnehmer mit Musikbegleitung in den Saal des Gasthauses Ledl. Dort begrüßten die Präfekten zahlreiche Ehrengäste, darunter die Geistlichen der katholischen und evangelischen Kirche.

Bürgermeister Anton Knapp sprach dem Isidoribund Dank und Anerkennung aus, dass die Tradition des Bauernjahrtags seit 466 Jahren gepflegt werde.

Präfekt Klaus Schiebel berichtete über die Aktivitäten im vergangenen Jahr: Der Isidoribund sei bei allen örtlichen Festen mit seiner Fahnenabordnung dabei gewesen. Mit Erfolg beteiligten sich die Mitglieder laut Schiebel am Faschingsumzug in Gaimersheim, bei der Aktion "Saubere Landschaft" und beim Gaimersheimer Volksfest. Sieben neue Mitglieder wurden 2007 aufgenommen, so dass derzeit 231 Mitglieder dem Isidoribund angehören. Der Präfekt dankte dem "Juniorfahnenträger" Matthias Sebald, den Fahnenbegleitern und Fahnenherbergsmutter Walburga Schmidt (Schmausbäuerin) für die Pflege der Standarte.

Jahrtagslader und Kassier auf Lebenszeit Sebastian Wittmann informierte, dass es wieder ein "kleines Plus" in der Kasse gebe. Zum Schluss des offiziellen Teils verwies Klaus Schiebel noch auf den am Rosenmontag, 4. Februar, um 9 Uhr stattfindenden Gedenkgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen – dem "kleinen Bauernjahrtag" im Gasthaus Ledl.

Es folgte der Hungertanz der Präfekten. Am Nachmittag erinnerte der zweite Teil des Films "Mit Sens und Drischel" des Heimatvereins an die Zeit vor rund 60 Jahren. Dazwischen war bei Polka, Walzer und Zwiefachem, gespielt von der Gaimersheimer Blaskapelle, immer wieder Kondition gefragt. Die Feier am Abend lockerte die Volksmusikgruppe Bröslschmarrn mit humorvollen Geschichten und Liedern auf.