Schrobenhausen (SZ) Da wo das Hiesige, Vertraute gepflegt, gleichzeitig aber auch über den Tellerrand geguckt wird, entsteht gern etwas Besonderes. So wie jene CD, die seit Kurzem auf dem Markt ist: "Servus Europa" von der Hofmarkmusik ist ein Statement pro Europa wie auch zur bayerischen Heimat.
Denn drin steckt Musik aus verschiedenen europäischen Ländern, "und ganz viel Herzblut", erzählt die Schrobenhausener Musikerin Rita Brunner. Kleine Edelsteine, die sie und ihre Musikerkollegen aus unterschiedlichen Ländern zusammentrugen. Jeder seine Lieblingsstücke.
Herausgekommen ist dabei Volksmusik im besten Sinn. Überhaupt sei Volksmusik ja nie etwas Museales, sondern vielmehr lebendig, "oft auch in Verbindung mit anderen Völkern oder dem, was sich grade sonst so bewegt auf der Welt", ist Brunner überzeugt. Immer schon liege auch der Hofmarkmusik eine europäische Gesinnung zugrunde - was bei der Entstehung der CD dazu führte, "dass sich immer mehr herauskristallisierte, wie wichtig es ist, grade in Zeiten wie diesen, gewissen politischen Strömungen und europakritischen Stimmen entgegenzuwirken", sagt Rita Brunner. "Ich glaube, dass so etwas im Kleinen dazu beitragen kann, sich darauf zu besinnen, wie toll das ist, was wir haben und dass man es nicht leichtfertig aufgeben sollte."
Ein kleines Booklet liefert Hintergrundinfos zu den einzelnen Stücken. Etwa zum "ganz schön verzwickten Zwiefachen" mit dennoch "eigentlich ganz logischem Bauplan". Oder darüber, dass dem Hörer bei jenem schwedischen Stück schon nach ein paar Takten klar sein dürfte: "Olle hat seine Anna ganz arg lieb." Und jener Satz, mit dem Benny Andersson von Abba im Booklet beschrieben wird - "Gute Musikanten können eben in vielen Musikgenres zuhause sein" - lässt sich eins zu eins auch auf die Hofmarkmusiker münzen. Beispielsweise sind Klarinettist Hartmut Betz und Kontrabassist Hannes Schmauch gern auch im Jazz unterwegs.
Neben Erich Hofgärtner (Diatonisches Hackbrett) gehört noch Angela Hofgärtner (Harfe) zur Besetzung - und seit anderthalb Jahren Rita Brunner mit ihrer Geige. "Die Chemie hat sofort gestimmt", freut sie sich. Namensgeber des Ensembles ist übrigens die ehemalige Hofmark Gempfing bei Rain am Lech, wo auch geprobt wird. Bereits seit mehreren Jahren gibt es die Hofmarkmusik - auch wenn sie bislang in Schrobenhausen noch nicht groß in Erscheinung trat.
Das wird sich ändern: Der Termin 18. Mai, an dem das Ensemble zusammen mit Profisprechern des Bayerischen Rundfunks in der gymnasialen Aula einen Abend zugunsten von Kindern in Not gestalten wird, steht bereits. Wer nicht so lange warten mag: Zu kaufen gibt es die CD der Hofmarkmusik mit ihrem ganz eigenen, liebevoll zusammengemixten musikalischen Trip durch Europa für zwölf Euro in der Buchhandlung an der Stadtmauer und im Weinhaus Gradwohl.
