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"Ein starkes Jahr für Facebook"

Konzernchef Zuckerberg meldet deutliches Plus Nutzer verbringen weniger Zeit im Netzwerk

01.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:52 Uhr

San Francisco (AFP) Facebook hat im vergangenen Jahr trotz einer hohen Steuerlast und zahlreicher Neueinstellungen ein deutliches Plus gemacht. Der Nettogewinn stieg im 4. Quartal 2017 um 20 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro), im gesamten Jahr erhöhte er sich um 56 Prozent auf fast 16 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Weil die Facebook-Nutzer weniger Zeit in dem Netzwerk verbrachten, reagierten die Aktionäre jedoch enttäuscht.

"2017 war ein starkes Jahr für Facebook, aber es war auch ein hartes", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. 2018 wolle sich das Unternehmen darauf konzentrieren, "dass Facebook nicht nur Spaß macht, sondern auch gut für das Wohlbefinden der Leute und für die Gesellschaft ist". Das Online-Netzwerk war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten.

Facebook wurde insbesondere vorgeworfen, problematische Inhalte nicht wirksam zu bekämpfen, wie etwa Hass, Verteidigung von Terrorismus oder sogenannte Fake News. Dies fiel zusammen mit Vorwürfen, Russland habe über Google, Twitter und Facebook in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingegriffen.

Der Konzern stellte daraufhin viele neue Mitarbeiter ein, um besser gegen problematische Inhalte vorzugehen. Die Ausgaben stiegen von 15,2 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 20,5 Milliarden Dollar 2017, wie Facebook weiter mitteilte. Zudem schlug eine außerplanmäßige Steuernachzahlung zum Jahresende mit 2,27 Milliarden Dollar zu Buche.

Besser als erwartet war der Umsatz, der im 4. Quartal um 47 Prozent auf fast 13 Milliarden Dollar anstieg und über das Jahr ebenfalls um 47 Prozent auf 40,6 Milliarden Dollar. Die Zahl der regelmäßigen Facebook-Nutzer lag im 4. Quartal bei 2,13 Milliarden, 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings führten Änderungen vor allem im Umgang mit Videos dazu, dass die vielen Nutzer insgesamt täglich rund 50 Millionen Stunden weniger in dem Netzwerk verbrachten.

In den vergangenen Jahren hätten virale Videos oder Beiträge von Unternehmen in einem Ausmaß zugenommen, das "die Beziehungen verdrängt, die Menschen am meisten schätzen", sagte Zuckerberg bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wir haben Änderungen vorgenommen, um weniger virale Videos zu zeigen und sicherzustellen, dass die Zeit der Leute sinnvoll verbracht wird."