Neuburg
Ein starkes Aufgebot

Der TSV Neuburg stellt sechs Synchronschwimmerinnen für die Nationalmannschaften

09.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:58 Uhr

−Foto: Melanie Eubel

Neuburg (DK) Die Donaunixen setzen wieder eine Bestmarke: Sechs Synchronschwimmerinnen stellt der TSV Neuburg für die Jugend- und die A-Nationalmannschaft zu drei verschiedenen Wettbewerben - so viele, wie kein anderer Verein in Deutschland.

Mona Weidner, Ksenija Heckenleible, Nathalie Mehl, Jennifer Uhl, Lisa-Sofie Rinke und Lisa Königsbauer sind es, die der Erfolgsgeschichte des TSV Neuburg ein weiteres Kapital hinzufügen. Und dabei liegen die Wettkämpfe erst noch vor dem Sextett. Die Donaunixen sind Teil der Jugend- und A-Nationalmannschaft für die Jugendeuropameisterschaften in Belgrad (Serbien; 21. bis 25. Juni), die Weltmeisterschaft in Budapest (Ungarn; 10. bis 23. Juli) sowie des Deutschen Nachwuchsteams für die Mittelmeerspiele (Comen-Cup), die von 31. Juli bis 7. August in Mealhada (Portugal) stattfinden. Entsprechend stolz ist man beim TSV Neuburg auf die große Anzahl der Nominierten aus den eigenen Reihen. Allen voran ist Bärbel Rauscher, Gründerin und Leiterin der Synchronschwimmerabteilung, voll des Lobes für ihre Schützlinge. "Natürlich macht mich das sehr stolz. Das ist das zweitbeste Ergebnis nach der Wettkampfsaison 1991/1992. Damals hatten wir elf Mädchen gleichzeitig an die Nationalmannschaften abgestellt", sagt sie. Sie hebt den Trainingsfleiß ihrer Nixen hervor, ohne den es die jungen Frauen nicht so weit gebracht hätten. "Man braucht natürlich auch Talent. Aber das alleine reicht nicht. Man muss viel üben. Und außerdem müssen die Noten in der Schule passen. Sonst geht gar nichts", macht Rauscher deutlich.

Zwei Neuburgerinnen sind sogar doppelt "belastet": Lisa-Sofie Rinke ist sowohl Teil der Junioren- als auch der A-Nationalmannschaft und gehört in beiden Teams zu den Gruppenformationen. So kommt es, dass sie nach der Junioreneuropameisterschaft in Belgrad gerade einmal vier Tage zu Hause ist, bevor es mit dem großen Team weiter zur Weltmeisterschaft nach Budapest geht. Ihr Ziel hat die Neuburgerin in beiden Fällen klar vor Augen: "Ich will in der Gruppe und bei der Kombination so gut wie möglich abschneiden. Die Hauptsache ist aber auch, dass unsere Trainerin zufrieden ist", fügt sie mit einem Augenzwinkern an.

Dass Deutschland beim Synchronschwimmen immer etwas hinter der Weltspitze liegt, wissen die Neuburgerinnen. Russland, Ukraine, Spanien, Italien, das sind die Nationen, gegen die es die Auswahlen aus der BRD immer schwer haben. "Ich hoffe, dass wir ins Finale kommen", sagt Mona Weidner über beide Wettbewerbe, Jugendeuropameisterschaft und Mittelmeerspiele, für die sie eine Einladung vom Deutschen Schwimmverband (DSV) erhalten hat. Besonders ist für sie der Comen-Cup. Der wichtigste Nachwuchswettkampf im Synchronschwimmen findet in diesem Jahr in Portugal statt. Zwei Lehrgänge hat Mona Weidner besucht, um ins Deutsche Team aufgenommen zu werden, an zwei langen Wochenenden, jeweils donnerstags bis sonntags, schuftete sie mit ihren Mannschaftskameradinnen aus München, Flensburg, Bad Soden, Reutlingen, Augsburg und Berlin. Weidner ist aber nicht die einzige Neuburgerin in dieser Truppe, denn Jennifer Uhl, Ksenija Heckenleible und Nathalie Mehl haben ebenfalls eine Einladung erhalten. Ob alle Donaunixen in Mealhada für Deutschland ins Wettkampfbecken springen dürfen, steht noch nicht fest. Zwölf Mädchen fliegen mit, zehn werden schließlich ins Wasser gehen dürfen. "Ich hoffe, ich schaffe es ins Team", sagt Mona Weidner.

Neben Lisa-Sofie Rinke ist mit Lisa Königsbauer eine weitere Neuburgerin für die Weltmeisterschaft in Budapest gesetzt. Mit zwei Starterinnen stellt Neuburg die zweitstärkste Fraktion innerhalb der Nationalmannschaft. Nur aus Berlin und München mit je drei Frauen kommen mehr Sportlerinnen. Komplettiert wird das Aufgebot durch Synchronschwimmerinnen aus Bonn, Bochum, Flensburg und Karlsruhe. Bevor es nach Budapest geht, kommt die Nationalmannschaft noch zu einem Lehrgang in Karlsruhe zusammen, um am Feinschliff zu arbeiten.

Eine weitere Neuburgerin wird den Namen ihres Vereins in die Welt tragen: Neben Doris Walper aus Bochum ist Melanie Eubel eine von nur zwei Deutschen, die vom Schwimmverband für das Schiedsgericht bei den Jugendeuropameisterschaften nominiert worden sind. Die 30-Jährige wird nicht nur in Belgrad mit geschultem Blick die Darbietungen bewerten, sie reist in gleicher Funktion auch mit nach Portugal zum Comen-Cup. Während die Aufgabe bei der Nachwuchsmeisterschaft eine Premiere für Eubel darstellt, hat sie bei den Mittelmeerspielen in Italien (2015) und Griechenland (2014) bereits Erfahrung gesammelt. "Es war immer mein Traum, Melanie als Wertungsrichterin zu solchen Wettbewerben zu schicken", sagt TSV-Abteilungsleiterin Bärbel Rauscher. Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist.